Syrien:USA und Türkei eröffnen Sicherheitszone

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Die Zone mit Koordinationszentrum an der Grenze zwischen Türkei und Syrien stößt auf Kritik bei der syrischen Führung - sie sieht ihre staatliche Souveränität angegriffen.

Mit gemeinsamen Helikopterflügen haben die Türkei und die USA ihre "Sicherheitszone" im Norden Syriens nach Angaben aus Ankara in Betrieb genommen. Auch ein gemeinsames Koordinationszentrum arbeite bereits, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu den türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar am Samstag. Das Zentrum befinde sich in der südosttürkischen Provinz Sanliurfa, die an Syrien grenzt. Mitte August hatten sich Ankara und Washington auf die Einrichtung einer solchen Pufferzone in Nordsyrien geeinigt. Die syrische Führung kritisierte dies als Angriff auf ihre staatliche Souveränität.

In Sanliurfa befindet sich bereits ein Kommandozentrum, das die türkischen Streitkräfte im März für eine Offensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien eröffnet hatten. Die Türkei fordert entlang der türkisch-syrischen Grenze eine Zone unter ihrer alleinigen Kontrolle, aus der sich die Truppen der kurdischen YPG-Miliz zurückziehen sollen. Ankara sieht in der YPG einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit eine Terrororganisation. Für die USA ist die YPG dagegen ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Zuletzt hatten sich US- und türkische Militärs vage über eine "Friedenszone" an der Grenze verständigt. Telefonisch einigten sich in dieser Woche US-Verteidigungsminister Mark Esper und Akar darauf, ihren Plan phasenweise umzusetzen und dabei weiter an "technischen Details" zu feilen. Die Kurden würden in Kooperation mit den USA an einer Übereinkunft mit den Türken arbeiten, hieß es vom Chef der kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Kobani, am Samstag auf der kurdischen Website ANF. "Es gibt erste Einigungen, die Sicherheit in der Region über Grenzpunkte herzustellen. Wir werden ein positiver Partner in diesem Prozess sein", sagte er

© SZ vom 26.08.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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