Syrien:Tote bei Luftangriff auf Damaskus

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Ein Foto der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zeigt angeblich die Folgen eines Luftangriffs auf Damaskus. (Foto: Sana/AP)

Der mutmaßlich israelische Angriff zielte wohl auf iranische Milizen, die auf Seiten des Regimes gegen Aufständische kämpfen.

In der Nacht haben offenbar israelische Kampfflugzeuge Ziele in der syrischen Hauptstadt Damaskus sowie in der Stadt Suwajda angegriffen. Es war der erste solche Angriff seit dem schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei und der schwerste seit Jahresbeginn.

Berichten syrischer Medien zufolge wurden fünf Menschen getötet, darunter vier Zivilisten und ein Soldat. 15 Personen wurden demnach verletzt. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle starben sogar 15 Personen. Es soll Explosionen und Brände in einem Wohngebiet gegeben haben. Eine Rakete sei in einem Kreisverkehr gelandet und habe eine Frau getötet, hieß es.

Israel greift seit Jahren iranische Kämpfer in Syrien an

Mehreren Augenzeugen zufolge sind einige Gebäude beschädigt oder zerstört worden, die sich in unmittelbarer Nähe eines großen Sicherheitskomplexes sowie iranischer Einrichtungen befinden - darunter möglicherweise das Hauptquartier der iranischen Milizen, die in Syrien auf der Seite des Regimes gegen Aufständische kämpfen. Weitere Ziele waren offenbar Kämpfer der libanesischen Hisbollah.

In der Nähe der Stadt soll auch der Stab einer syrischen Division angegriffen worden. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig geprüft werden. Das israelische Militär äußerte sich nicht.

Israel greift seit Jahren immer wieder Ziele in seinem Nachbarland an - insbesondere mutmaßliche iranische Waffentransporte und Konzentrationen von iranischen Kämpfern -, um zu verhindern, dass Iran seinen Einfluss in Syrien weiter ausdehnt. Westlichen Geheimdienstquellen zufolge weitet Teheran seine militärische Präsenz in Syrien seit Jahren aus. Offiziell äußert sich Israel zu solchen Angriffen selten. 2019 etwa erklärte das israelische Militär, iranische Al-Quds-Brigaden in Syrien anzugreifen - dabei handelt es sich um Eliteeinheiten der iranischen Revolutionsgarden.

© SZ/dpa/Reuters/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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