Syrien:Assad-Regime schießt "Scud"-Raketen ab

Truppen des Assad-Regimes haben erneut "Scud"-Raketen gegen Aufständische eingesetzt. Das bestätigte Nato-Generalsekretär Rasmussen und sprach von Taten der Verzweiflung eines zusammenbrechenden Regimes. Im Norden des Landes griffen Rebellen einen Stützpunkt der Luftwaffe an.

Im Kampf gegen die Aufständischen hat das syrische Regime erneut Kurzstreckenraketen des Typs Scud eingesetzt. "Ich kann bestätigen, dass wir den Abschuss von Scud-Raketen festgestellt haben", sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Brüssel. "Wir bedauern das sehr. Ich betrachte das als Taten eines verzweifelten Regimes, das sich dem Zusammenbruch nähert."

Die Tatsache, dass diese Raketen in Syrien eingesetzt würden, unterstreiche "die Notwendigkeit einer wirksamen Verteidigung und des Schutzes unseres Verbündeten Türkei". Bisher habe keine der syrischen Raketen das Territorium der Türkei erreicht. Es gebe aber eine potenzielle Bedrohung. Deshalb habe die Nato die Stationierung von Flugabwehrraketen des Typs Patriot beschlossen, so Rasmussen.

Im Norden des Landes haben Rebellen unterdessen einen Luftwaffenstützpunkt angegriffen. Bei der Offensive in der Stadt Al Safira in der Nähe von Aleppo wurden mindestens sieben Aufständische getötet, wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Den Angaben zufolge gibt es in Al Safira mehrere Waffenfabriken. Die Gebäude werden demnach von Soldaten der syrischen Streitkräfte bewacht. Drei Tage zuvor hatten die Rebellen ein Lagerhaus in der Gegend erobert. Wenig später flog die syrische Luftwaffe Vergeltungsangriffe.

Seit Beginn der Aufstände gegen Präsident Baschar al-Assad im März 2011 kamen nach Schätzungen von Aktivisten mehr als 40.000 Menschen ums Leben.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: