Staatspräsident von Osttimor:Nobelpreisträger Ramos-Horta vereidigt

Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta ist als neuer Staatspräsident von Osttimor vereidigt worden. Danach kam es zu blutigen Auseinandersetzungen.

José Ramos-Horta versprach nach seiner Vereidigung, das Land zu einen und nach Wegen zu suchen, um die Krise des noch jungen Landes zu beenden.

Kurz nach der Vereidigung kam es in der Hauptstadt Dili wieder zu blutigen Auseinandersetzungen, bei denen ein Mann getötet und mehrere Personen verletzt wurden. Soldaten der Friedenstruppe der Vereinten Nationen mussten eingreifen, um die Ruhe wieder herzustellen.

Die Vereidigung von Ramos-Horta nahm Parlamentspräsident Francisco ,,Lu-Olo'' Guterres vor, sein bei der Präsidentenwahl klar unterlegener Gegner. Auch er hatte nach seiner Niederlage versichert, er werde den Wahlsieger mit all seiner Kraft unterstützen. Hintergrund dieser Einigkeit der politischen Kontrahenten sind die schweren Unruhen vom vergangenen Jahr, die den Inselstaat an den Rand eines Bürgerkriegs brachten. Danach wurde zwar eine neue Regierung eingesetzt, es kommt aber immer wieder zu Bandenkriegen und anderen blutigen Vorfällen. Der Hintergrund der Auseinandersetzungen vom Sonntag war zunächst nicht klar.

Ramos-Horta kündigte an, er werde den Weg seines Vorgängers Xanana Gusmao fortzusetzen, der Osttimor als erster Staatschef in die Unabhängigkeit von Indonesien geführt hatte. Die frühere portugiesische Kolonie Osttimor wurde erst 1999 nach einem 24 Jahre dauernden blutigen Krieg von Indonesien unabhängig. Bis 2002 wurde das Land von den Vereinten Nationen verwaltet. Gusmao will sich bei der Parlamentswahl im Juni für das politisch einflussreichere Amt des Regierungschefs bewerben.

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