Sportpolitik:NADA-Finanzen solide - Fast 14 000 Kontrollen in 2014

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Bonn (dpa) - Die Nationale Anti-Doping-Agentur will den Kampf gegen die Drahtzieher intensivieren. "Mit dem Anti-Doping-Gesetz wird die Verfolgung der Hintermänner nachhaltig gestärkt", meinte NADA-Vorstand Lars Mortsiefer bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2014.

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Bonn (dpa) - Die Nationale Anti-Doping-Agentur will den Kampf gegen die Drahtzieher intensivieren. „Mit dem Anti-Doping-Gesetz wird die Verfolgung der Hintermänner nachhaltig gestärkt“, meinte NADA-Vorstand Lars Mortsiefer bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2014.

Im vergangenen Jahr gab es fast 14 000 Kontrollen - 8652 davon im Training. Zudem wurden 2014 in Deutschland insgesamt 5257 Wettkampfkontrollen durchgeführt, davon 1375 NADA-Kontrollen. Es gab 86 mögliche Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen: 57 im Wettkampf, 25 im Training und vier sonstige mögliche Verstöße. 22 Athleten wurden sanktioniert. Es gab aber auch vier Freisprüche vom Verdacht, gedopt zu haben.

Der Gesamtetat 2014 betrug 7,8 Millionen Euro. Im vorolympischen Jahr kann die NADA mit 9,8 Millionen Euro arbeiten. „Das ist eine sehr gute finanzielle Ausstattung. Ich bin zufrieden“, sagte die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann im Bonner „Haus der Geschichte“.

Die aufkommenden Sorgen der Athleten durch das Anti-Doping-Gesetz würden von den NADA-Verantwortlichen „sehr ernst“ genommen, betonte Mortsiefer als Chefjustiziar der Organisation, die 2003 in der ehemaligen Bundeshauptstadt ihre Arbeit aufnahm. „Für die sauberen Athleten ist das Gesetz aber kein Nachteil, es unterstützt vielmehr eine Null-Toleranz-Haltung gegenüber Doping im Sport“, betonte Mortsiefer.

Das neue Gesetz soll auch die Kooperation zwischen der NADA und den staatlichen Ermittlungsbehörden stärken. Ein neues System mit der Bezeichnung „Sprich's an“ soll dabei helfen, mögliche Verstöße frühzeitig aufdecken zu können. Dabei hat sich die NADA am Vorbild der Landeskriminalämter von Niedersachsen und Baden-Württemberg orientiert.

Über einen datensicheren Server können Hinweisgeber sich anonym bei der NADA melden und ihren Verdacht äußern, dass eventuell Verstöße vorliegen. „Diesen Hinweisen können wir wirklich zielgerichtet nachgehen“, meinte Mortsiefer. Er betonte, dass das neue System absolute Anonymität garantiere.

Gotzmann machte deutlich, dass der Kampf gegen Doping immer intensiver geführt werde. „Mittlerweile ist hohe kriminelle Energie notwendig, um die Kontrollen zu unterlaufen“, sagte sie zu dem engmaschigen Netz, das durch die NADA und die Welt-Anti-Doping-Agentur mittlerweile besteht.

„Unsere Aufgabe ist es, mit dazu beizutragen, dass alle Athleten die Chance auf einen fairen Wettkampf haben“, ergänzte die NADA-Managerin. Der neue WADA-Code schaffe dafür „deutlich bessere Voraussetzungen“. Der Code regelt unter anderem weltweit die Vorgaben für Pflicht-Zusatzanalysen bei der Auswertung von Dopingproben.

Gotzmann: „Dadurch erhöht sich die Qualität der Kontrollen weltweit deutlich. Und das trägt zur Chancengleichheit und zu unserem Ziel bei, ein einheitliches System der Trainings- und Wettkampfkontrollen zu schaffen.“ Denn Anti-Doping-Arbeit sei „auch gesellschaftspolitische Arbeit“, wie Gotzmann unterstrich.

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