Sportpolitik:Justizminister Maas: Anti-Doping-Gesetz wird 2016 kommen

Freiburg (dpa) - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat Kritik namhafter Sportler am geplanten Anti-Doping-Gesetz zurückgewiesen.

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Freiburg (dpa) - Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat Kritik namhafter Sportler am geplanten Anti-Doping-Gesetz zurückgewiesen.

„Wir schützen die ehrlichen Sportler mit diesem Gesetz“, sagte Maas bei einer Podiumsdiskussion in Freiburg. Der Staat müsse aktiv werden, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen und Betrug zu verhindern. „Es kann nicht sein, dass wir uns alle aufregen, dass soviel gedopt wird, aber nichts dagegen unternehmen.“

Die Mehrheit der Sportler in Deutschland stehe hinter dem Gesetzesvorhaben, sagte Maas. Er gehe davon aus, dass es durch die parlamentarischen Beratungen keine wesentlichen Änderungen mehr gebe und das Anti-Doping-Gesetz im kommenden Jahr in Kraft trete.

„Es ist wichtig, klare Verhältnisse zu schaffen im Kampf gegen Doping“, sagte der Minister. Die Sportverbände alleine seien nicht in der Lage, Doping ausreichend zu bekämpfen. „Der Staat muss also jetzt endlich aktiv werden. Die ehrlichen Sportler werden davon profitieren.“ Er könne die Kritik daher nicht nachvollziehen.

Mehrere Sportler, unter anderem Diskus-Olympiasieger Robert Harting, Ex-Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler und Eisschnelllauf- Olympiasiegerin Claudia Pechstein haben angekündigt, gegen das Gesetz vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen.

Harting hatte erklärt, er fühle sich durch das geplante Gesetz nicht geschützt, sondern eher gefährdet. Auch die Doping-Opfer-Hilfe (DOH) und Rechtsexperten hatten Gesetzesentwurf kritisiert und Änderungen verlangt. Das Gesetz soll am 1. Januar 2016 in Kraft treten.

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