Super-Virus Regin im IAEA-Netzwerk gefunden
Der mutmaßlich vom amerikanischen Geheimdienst NSA entwickelte Super-Virus Regin soll unter anderem zur Spionage der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien eingesetzt worden sein. Spuren des Virus seien im Netzwerk der IAEA gefunden worden, berichtet die österreichische Zeitung Der Standard. Besondere Brisanz erlangen die Enthüllungen ob der Tatsache, dass die Behörde maßgeblich in die Atomgespräche zwischen Iran und dem Westen involviert war.
Die IAEA äußerte sich nicht offiziell zum Super-Virus Regin, gab dem Standard gegenüber jedoch bekannt: "Cyberattacken sind eine ständige Bedrohung. Die IAEA wendet höchste Anstrengungen auf, um ihre IT-Systeme und in ihrem Netzwerk abrufbare Daten zu schützen." IT-Experten hätten indes bestätigt, dass Regin auf IAEA-Computern entdeckt worden sei. Der österreichische Verfassungsschutz habe nun Ermittlungen aufgenommen.
NSA und GCHQ sollen hinter Regin stecken
Vor wenigen Tagen berichtete das Enthüllungsmedium The Intercept von der "digitalen Super-Wanze" Regin. Sie soll demnach sowohl vom amerikanischen Geheimdienst NSA, als auch vom britischen Geheimdienst GCHQ eingesetzt worden sein. Menschen, Firmen und Telekommunikationsnetze wurden demnach ausgehorcht, vor allem in Russland und Saudi-Arabien, aber eben auch in europäischen Ländern wie Deutschland und Österreich. Zudem sollen das EU-Parlament, die EU-Kommission und der Europarat ausspioniert worden sein.
Regin soll berits seit 2003 existieren, berichteten The Intercept und die Sicherheitsfirma Kaspersky. Die hohe Komplexität der Schadsoftware deute stark auf eine staatliche Herkunft hin. Dass die IAEA im Fokus der NSA-Spionage steht, hatten bereits die Enthüllungen des amerikanischen Whistleblowers Edward Snowden im Jahr 2013 angedeutet.