Spionage:Iran führt angeblichen CIA-Agenten vor

Nächste Runde in der Propaganda-Schlacht: Iran hat einen angeblichen CIA-Agenten im Staatsfernsehen präsentiert. Die Aufgabe des Amerikaners mit iranischen Wurzeln sei es gewesen, den iranischen Geheimdienst zu unterwandern, behauptet Teheran - doch die Angaben lassen sich nicht überprüfen.

Wieder ein Propaganda-Erfolg für Iran: Erst vor wenigen Tagen hatte das Land eine US-Drohne erbeutet und mit viel Spektakel der Weltöffentlichkeit präsentiert. Nun brüstet sich Teheran damit, einen US-Agenten gefangen genommen zu haben.

Der angebliche US-Spion Amir-Mirsa Hekmati während des Interviews im iranischen Staatsfernsehen.  (Foto: dpa)

Am Sonntagabend wurde der angebliche Spion des US-Geheimdienstes CIA im iranischen Fernsehen vorgeführt. Der junge Mann wurde als Amir-Mirsa Hekmati vorgestellt, ein Amerikaner iranischer Abstammung, geboren im US-Bundesstaat Arizona.

Er sei im Jahr 2001 in die US-Armee eingetreten und habe eine jahrelange Ausbildung als Geheimagent absolviert, berichtete das Staatsfernsehen. Später sei er auf den US-Stützpunkt Bagram in Afghanistan geschickt worden, wo er Zugang zu Geheimdokumenten gehabt habe.

Vor laufenden Kameras sagte der Mann, er sei als CIA-Agent auf amerikanischen Stützpunkten in Afghanistan und im Irak ausgebildet worden, ehe er nach Iran geschickt wurde, um den iranischen Geheimdienst zu unterwandern.

Der Plan sei gewesen, "nützliche Informationen zu opfern" und diese den Iranern zuzuspielen, sagte Hekmati, der sich auf Persisch und Englisch äußerte, in dem Fernsehbericht. Auf diese Weise habe er Kontaktmann des iranischen Geheimdienstministeriums werden wollen. Der iranische Geheimdienst habe jedoch "die Aktivitäten in Bagram überwacht" und den Agenten so entlarvt, berichtete das Staatsfernsehen weiter.

Nach Angaben des Geheimdienstes in Teheran sei er bereits beim Überqueren der Grenze gefasst worden.

Die iranischen Behörden haben in der Vergangenheit des Öfteren angebliche Spione aus den USA oder Israel "enttarnt" und deren Geständnisse im Fernsehen gezeigt. In der Regel werden dabei keine genauen Angaben dazu gemacht, was ihnen vorgeworfen wird.

Die Festnahme des Mannes war am Samstag bekanntgegeben worden.

© sueddeutsche.de/dpa/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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