SPD-Kanzlerkandidat:Steinbrück holt Florian Pronold ins Wahlkampfteam

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Wahlkampfhilfe aus dem Süden: Florian Pronold (Foto: dpa)

Ein Bayer für Steinbrück: Florian Pronold kommt aus Niederbayern und soll sich im Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten um Verkehr und Infrastruktur kümmern. Der Landesvorsitzende ist nicht der einzige Neuzugang.

Von Susanne Höll, Berlin

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück holt zumindest einen Bayern in seine Wahlkampfmannschaft. Der Landesvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Florian Pronold, soll nach Informationen der Süddeutschen Zeitung Mitglied in dem sogenannten Kompetenzteam werden, das Steinbrück derzeit zusammenstellt. Der 40-jährige Niederbayer soll demnach in der Gruppe für die Themen Verkehr und Infrastruktur zuständig sein.

Offiziell wollte die SPD auch diese Personalie weder bestätigen noch dementieren. Offen war noch, ob Pronold zusammen mit drei weiteren neuen Mitgliedern des Teams bereits am kommenden Montag oder erst in einer späteren Veranstaltung öffentlich präsentiert werden soll. Bei dieser Personalentscheidung spielte dem Vernehmen nach auch Pronolds Landsmannschaft eine Rolle. Gesucht wurden seit längerer Zeit Kandidaten aus dem Süden Deutschlands. Auch erhofft sich die SPD-Führung von Pronolds Nominierung Rückenwind bei der bayerischen Landtagswahl. Diese findet am 15. September statt, eine Woche vor der Bundestagswahl.

Manuela Schleswig als Expertin für Frauen- und Familienpolitik

Unter den vier Team-Mitgliedern, die am Montag im Willy-Brandt-Haus in Berlin vorgestellt werden - es soll sich um zwei Frauen und zwei Männer handeln - ist dem Vernehmen nach auch Manuela Schwesig, die Arbeits- und Sozialministerin aus Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist auch stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD und war bereits in der Wahlkampfmannschaft des 2009 erfolglosen SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier. In Steinbrücks Team soll sie sich um Frauen- und Familienpolitik kümmern. Die 39 Jahre alte Schwesig war - neben dem Parlamentarischen Geschäftsführer Thomas Oppermann - bereits seit Monaten fest gesetzt für einen Platz in der Wahlkampfmannschaft, die mindestens zehn, höchstens aber zwölf Mitglieder haben soll. Für das Thema Gesundheit im Team ist nach wie vor der aus Nordrhein-Westfalen, dem größten sozialdemokratischen Landesverband, stammende Mediziner und Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach im Gespräch.

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Steinbrück hat seine personellen Überlegungen für das Team noch nicht vollständig abgeschlossen. Wirtschaftsfragen könnten, wie es heißt, von einer parteilosen Frau übernommen werden. Außerdem solle es Verantwortliche für Migrationsfragen, Kultur und Kommunalpolitik geben. Drei Mitglieder der Wahlkampf-Truppe wurden bereits präsentiert. Der scheidende IG-Bau-Vorsitzende Klaus Wiesehügel übernimmt den für die SPD besonders bedeutsamen Bereich Arbeit- und Soziales. Oppermann kümmert sich um Fragen der inneren Sicherheit und der Justiz. Die parteilose Design-Professorin Gesche Joost wird sich der Medienpolitik und Internetfragen annehmen.

© SZ vom 25.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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