SPD:Austritt nach 26 Jahren

Einst Außenseiter in der SPD, jetzt ganz draußen: Marco Bülow. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Marco Bülow ist aus der Partei ausgetreten und rechnete bei der Bekanntgabe mit der Parteiführung ab.

Von Mike Szymanski

Aus Ärger über die Parteispitze und die Rolle der SPD als abermalige Partnerin in einer großen Koalition ist der Dortmunder Bundestagsabgeordnete Marco Bülow nach 26 Jahren aus der SPD ausgetreten. Bei einem Auftritt am Dienstag, bei dem er seine Entscheidung erklärte, rechnete er regelrecht mit der Parteiführung um Andrea Nahles ab. Die Partei stehe nicht mehr zu ihren Worten. "Nichts davon, was wir den Menschen versprochen haben, halten wir", sagte er. Als Beispiel führte er an, dass die Partei doch wieder die Arbeit mit der Union in der großen Koalition fortgesetzt habe. Von der versprochenen Erneuerung sei nichts zu erkennen. Wer anderer Auffassung sei als die Parteiführung, werde abgestraft. Gegner der großen Koalition seien bei der Besetzung von Posten leer ausgegangen. In der SPD hätten "nur Leute eine Chance", die den Kurs der Führung unterstützten. Bülow nimmt in der Fraktion seit einiger Zeit eine Außenseiterrolle ein. Er gehört zu den Gründern der "Aufstehen"-Bewegung von Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht, die auf breite Ablehnung in der SPD stößt. Er will aber sein Mandat behalten und künftig als "Partei- und Fraktionsloser" im Bundestag weiterarbeiten. Aus der Fraktion wurde er dagegen aufgefordert, das Mandat zurückzugeben.

© SZ vom 28.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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