Spanien:Neues Sexualstrafrecht braucht Reform

Wegen unerwarteter Auswirkungen wird das neue Sexualstrafrecht in Spanien nach nur vier Monaten wieder geändert. Die linke Regierung brachte am Montag im Parlament in Madrid einen Reformvorschlag ein. Das "Nur Ja heißt Ja"-Gesetz, das die Verurteilung von Sexualstraftätern erleichtern und Frauen besser schützen sollte, führte in den vergangenen Monaten entgegen der Absicht des Gesetzgebers auch zu Strafmilderungen und vorzeitiger Freilassung von Sexualverbrechern. Das löste im ganzen Land Angst und Entrüstung aus. Seit Inkrafttreten des Regelwerks, das in einigen Fällen niedrigere Mindeststrafen festlegte, reduzierten Richter die Haftstrafen von mehr als 400 Straftätern. Dutzende Sexualverbrecher kamen früher frei, so ein 39-Jähriger, der 17 Frauen vergewaltigt hatte. Seine Strafe wurde von 15 auf 9 Jahre gesenkt.

© SZ vom 07.02.2023 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: