Somalia:Zehn Tote bei Angriff auf UN-Bus

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Offenbar arbeitete der Täter für die UN: Beim Anschlag auf einen Minibus der Weltorganisation starben in Somalia mehrere Menschen. (Foto: dpa)

Humanitäre Helfer sterben bei einem Terroranschlag der al-Shabaab in Somalia.

Ein Angriff auf diese "mutigen und engagierten Individuen" sei "ein Angriff auf uns alle", sagte der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, am Montag in New York. Ein Selbstmordattentäter der Terrororganisation al-Shabaab hatte sich in Somalia in einem Unicef-Bus in die Luft gesprengt. Dabei riss er nach Polizeiangaben mindestens zehn Menschen mit in den Tod. Das Kinderhilfswerk bestätigte den Tod von vier Mitarbeitern.

Die Opfer des Anschlags in der Stadt Garowe, der Hauptstadt des autonomen Bundesstaats Puntland, seien somalische und ausländische UN-Mitarbeiter, darunter auch Kenianer, sagte ein Polizeisprecher. Der Täter habe offenbar auch für die UN gearbeitet, betonte der Polizeichef der Stadt. Woher die anderen getöteten Ausländer stammten, war zunächst nicht klar. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden. Unicef zufolge ereignete sich der Anschlag, als die UN-Mitarbeiter auf dem normalerweise nur drei Minuten langen Weg von ihrem Gemeinschaftshaus zur Arbeit im UN-Gebäude waren. Die getöteten Kollegen seien ein integraler Bestandteil der Mission von Unicef vor Ort gewesen, welche die Lebensbedingungen der Menschen verbessern sollte, hieß es.

Die Miliz bekämpft die Regierung des Landes, aber auch die UN geraten immer wieder in ihr Visier

Zu der Tat bekannte sich die Al-Shabaab-Miliz, die Verbindungen zur Extremistengruppe al-Qaida unterhält und gegen die Regierung des Landes sowie um die Vorherrschaft über Somalia kämpft. Auch die UN, welche die Regierung in Mogadischu beim Wiederaufbau nach mehr als 20 Jahren Krieg unterstützen, gerieten immer wieder ins Visier der Extremisten.

Ein Kämpfer der al-Shabaab sagte, einigen der Miliz nahestehenden Websites zufolge, die meisten der zehn Toten seien Ausländer. Die Gruppe bekämpft auch die internationalen Truppen, die versuchen, das Land am Horn von Afrika zu stabilisieren. Soldaten der internationalen Friedenstruppe Amisom gerieten am Montagmorgen im Süden Somalias in einen Hinterhalt. Dabei wurden laut einer Pressemitteilung drei Soldaten getötet. Al-Shabaab behauptete, ihre Kämpfer hätten zehn Soldaten getötet.

© SZ vom 21.04.2015 / DPA, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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