Bombe reißt 27 Soldaten in den Tod
Bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf das ägyptische Militär sind mindestens 27 Menschen getötet worden. Weitere 25 Menschen seien bei der Explosion einer Autobombe an einem Kontrollpunkt bei Al-Arisch im Norden der Sinai-Halbinsel am Freitag zum Teil schwer verletzt, berichteten Ärzte. Die meisten Opfer waren den Angaben zufolge Soldaten. Sicherheitskräfte sprachen von einem Autobombenanschlag, aber auch von einem Granaten-Angriff war die Rede.
Kurz darauf wurde bei einem zweiten Vorfall an einem Kontrollposten ein weiterer Soldat erschossen. Erst am Sonntag waren sieben Soldaten getötet worden, als nahe Al-Arisch eine Autobombe nahe einer Gaspipeline explodierte.
Islamisten hinter der Tat vermutet
Die Europäische Union und die USA verurteilten den Anschlag. Washington erklärte, die USA unterstützten die "Anstrengungen der ägyptischen Regierung gegen die terroristische Bedrohung." Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sissi kündigte eine dreitägige Staatstrauer an. Am Abend berief er eine Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates ein.
Ägyptische Sicherheitskräfte vermuten islamistische Gruppierungen hinter der Tat. Das ägyptische Militär geht seit Jahren immer wieder auf dem Sinai gegen islamistische Milizen und Schmugglerbanden vor, die sich nach den arabischen Aufständen und dem Sturz von Langzeitmachthaber Husni Mubarak 2011 dort breitgemacht haben. Regelmäßig gibt es Attacken auf die Sicherheitskräfte. Zu mehreren Angriffen hat sich die islamistische Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis bekannt.
Immer wieder Attentate seit Sturz Mursis
Die beiden Anschläge gehören zu den schwersten Gewalttaten gegen die ägyptische Regierung seit dem Sturz des Präsidenten Mohamed Mursi von der islamistischen Muslimbruderschaft im vergangenen Jahr. Seitdem lehnen sich Islamisten gegen die Führung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi auf. Hunderte Soldaten und Polizisten wurden dabei getötet.