Sicherheit:Faeser fürchtet neue Krawalle an Silvester

Nancy Faeser in der Bundespressekonferenz. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Vor einem Jahr randalierten in Berlin vor allem junge Männer und griffen die Polizei an. Nun könnte der Nahostkrieg neue Nahrung für Gewalt zum Jahreswechsel liefern, warnt die Bundesinnenministerin.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser befürchtet zu Silvester erneut Krawalle in mehreren Städten. "Ich habe die Sorge, dass Silvester wieder ein Tag sein könnte, an dem wir in manchen Städten blinde Wut und sinnlose Gewalt zum Beispiel gegen Polizisten oder Rettungskräfte erleben müssen", sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zugleich äußerte sie die Sorge, dass sich die Krawalle mit den Ausschreitungen radikalisierter Palästinenser mischen könnten. Mittlerweile gebe es an Tagen wie Silvester eine generell steigende Gewaltbereitschaft, sagte Faeser. "Und natürlich müssen wir die Gefahr sehr genau im Blick haben, dass sich das auch mit Radikalisierungen mischt, die wir jetzt angesichts des Nahostkonflikts sehen."

Löscharbeiten an dem Reisebus, der am vergangenen Jahreswechsel in Neukölln angezündet wurde. (Foto: Paul Zinken/dpa)

Bundesländer und Polizeien bereiteten sich diesmal jedoch anders auf Silvester vor als im vergangenen Jahr. Damals randalierten in der Silvesternacht in mehreren Berliner Stadtteilen junge Männer mit Böllern und Raketen. Dabei warfen und schossen sie auch Knallkörper auf Polizisten und Feuerwehrleute. "Für mich ist diese enthemmte Gewalt völlig unbegreiflich und durch nichts zu rechtfertigen", betonte Faeser. Vor allem Neukölln stand vor einem Jahr im Fokus, wo es seit Ausbruch des Gaza-Krieges auch immer wieder Pro-Palästina-Demos gab und antisemitische Vorfälle.

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