Russland:Lukoil-Chef nach angeblichem Sturz gestorben

Rawil Maganow im Jahr 2014. (Foto: imago stock&people/imago/ITAR-TASS)

Vertreter des russischen Ölkonzerns hatten den Ukraine-Krieg früh kritisiert. Jetzt soll Vorstandschef Rawil Maganow bei einem Sturz aus einem Krankenhausfenster gestorben sein. Er ist nicht der erste tote russische Top-Manager seit Kriegsausbruch.

Der Vorstandschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, ist beim Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses ums Leben gekommen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Interfax. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet, als wahrscheinlichste Ursache gilt laut Medienberichten ein Suizid. Bei dem 67 Jahre alten Maganow sei im Krankenhaus neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, heißt es. Maganow arbeitete seit 1993 bei dem zweitgrößten russischen Öl-Konzern und wurde 2020 Vorstandschef. Er war ein enger Mitarbeiter von Wagit Alekperow, einem der Gründer von Lukoil. Alekperow trat im April als Präsident von Lukoil zurück, nachdem Großbritannien im Rahmen der Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs sein Vermögen eingefroren und ihm ein Reiseverbot auferlegt hatte.

Maganows Tod ist nicht der erste unter Russlands Top-Managern seit Ausbruch des Krieges: Vor ihm kam Medienberichten zufolge im Mai der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. Daneben sind seit Jahresbeginn auch mehrere Manager russischer Energiekonzerne tot aufgefunden worden. Auch sie sollen sich das Leben genommen haben. In einem Video-Interview, das Ende April auf Youtube veröffentlicht wurde, bezweifelt der langjährige Vizechef der Gazprombank, Igor Wolobujew, dass es sich bei den Todesfällen um Suizid handelte. Kurz zuvor war Wolobujew in die Ukraine geflohen und gab an, dort gegen die russischen Truppen kämpfen zu wollen.

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