Russland:Kreml schließt Anschlag nicht aus

Russland hat erstmals eingeräumt, dass der Absturz des Flugzeugs mit Wagner-Chef Jewgenij Prigoschin an Bord absichtlich verursacht worden sein könnte. "Es ist offensichtlich, dass verschiedene Versionen in Erwägung gezogen werden, einschließlich der Version, Sie wissen, worüber wir sprechen, sagen wir mal, einer absichtlichen Grausamkeit", sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow Journalisten. "Warten wir die Ergebnisse der russischen Untersuchung ab." Einen "internationalen Aspekt" gebe es nicht, fügte Peskow mit Blick auf Forderungen nach einer unabhängigen internationalen Untersuchung des Absturzes vor einer Woche hinzu. Russland lehnt dies ab, eine Beteiligung ausländischer Strukturen an der Aufklärung sei nicht möglich, weil unter anderem auch wegen einer gezielten Tat ermittelt werde, sagte der Kremlsprecher am Mittwoch der russischen Agentur Interfax zufolge. Er reagierte auf Berichte, nach denen Russland Brasilien eine Absage erteilt habe, an Ermittlungen teilzunehmen. In Brasilien sitzt der betroffene Flugzeugbauer Embraer. Gemutmaßt wird, dass an Bord der Maschine ein Sprengsatz detonierte oder eine Flugabwehrrakete sie zum Absturz brachte. Peskow wies auch zurück, dass Kremlchef Wladimir Putin etwas mit dem Tod seines früheren Vertrauten zu tun haben könnte.

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