Rotes Meer:Attacke auf iranisches Schiff

In Wien hatten die Delegationen gerade ihre ersten Sitzungen zur Rettung des Atomabkommens mit Iran beendet, als am Dienstagabend eine Nachricht aus dem Roten Meer Unruhe auslöste: Das iranische Schiff Saviz wurde vor der Küste Dschibutis durch eine Explosion beschädigt, Mitglieder der Crew seien nicht zu Schaden gekommen, so ein Sprecher des Außenministeriums in Teheran. Die Saviz sei ein nicht-militärisches Schiff, das iranische Tanker und Frachter bei der Passage durch die wegen Piraterie gefährlichen Gewässer sichern soll. Analysten nehmen an, dass das Schiff von Irans Revolutionsgarden betrieben wird - was schnell zu Vermutungen bezüglich der Ursache und dem Zeitpunkt der Explosion führte.

Laut New York Times hat Israel die USA informiert, für die Detonation verantwortlich zu sein, die nach iranischen Angaben auf eine Haftmine zurückzuführen ist. Eine israelische Militärsprecherin wollte keine Stellung nehmen, "wir kommentieren ausländische Medienberichte nicht", sagte sie. Shaul Chorev, Leiter des Zentrums für maritime Strategie der Universität Haifa, sagte aber, die Attacke sei weniger als Störmanöver gegen die Verhandlungen zum Atomabkommen zu sehen, das Israel ablehnt. Sondern eher als Warnung an Teheran, den Konflikt im Roten Meer nicht weiter zuzuspitzen. Seit Langem überziehen sich beide Länder dort mit Attacken.

© SZ vom 08.04.2021 / mob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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