Rente:Im Zwischenhoch

Die Renten steigen - nur dürfen sich die Sondierer darauf nicht verlassen.

Von Thomas Öchsner

Prognosen sind äußerst schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen." Dieses Bonmot trifft auch auf die Rentenversicherung zu. Voraussagen über deren Finanzen waren zuletzt stets zu pessimistisch. Tatsächlich befindet sich die gesetzliche Rente derzeit sogar in einem Zwischenhoch: Wer jetzt in Rente ist, dem dürften ein paar goldene Jahre mit ordentlichen Rentenerhöhungen beschert sein. Davon dürfen sich die Unterhändler von Union, FDP und Grünen aber nicht einlullen lassen.

Es dauert nicht mehr lange, dann gehen immer mehr Arbeitnehmer der Generation der Babyboomer in den Ruhestand. Die Lebenserwartung erhöht sich weiter, und die Zahl derjenigen, die stets Sozialabgaben zahlen, dürfte zurückgehen. Die Ausgaben in der Rentenkasse werden also steigen, die Einnahmen sinken. Zugleich werden viele frühere Geringverdiener erstmals Altersgeld beziehen. Die Altersarmut wird zunehmen.

Nun kann eine neue Bundesregierung das nicht alles rückgängig machen. Doch sie kann die Renten für diejenigen weiter verbessern, die etwa wegen einer Krankheit in Frührente müssen. Auch sollte eine Jamaika-Koalition eine kluge Form einer steuerfinanzieren Mindestrente für Versicherte finden, die ihr Leben lang gearbeitet und Beiträge gezahlt haben, aber trotzdem nur eine Mini-Rente erhalten. Die Rente darf nicht wie Hartz IV ein Symbol für Armut in Deutschland werden.

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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