Straßenschlachten in China:Wanderarbeiter wüten gegen Peking

In den vergangenen Tagen haben sich in der Provinz Guangdong Tausende Chinesen Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Die Regierung in Peking reagiert nervös - und mit einem massiven Polizeiaufgebot.

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Die Behörden in der südchinesischen Provinz Guangdong haben mit einer massiven Aufstockung der Sicherheitskräfte auf die Unruhen in der Export-Hochburg Zengcheng reagiert. Die Stadt liegt knapp 100 Kilometer nordwestlich von Hongkong.

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Am Montagabend säumten Hunderte Polizisten die Straßen von Zengcheng. Mit Bussen wurden immer mehr Sicherheitskräfte in die Stadt gebracht.

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In Zengcheng hatten am Wochenende wütende Wanderarbeiter randaliert. Bilder des Hongkonger Fernsehens zeigten, wie sie Regierungsgebäude in Brand setzten, Fensterscheiben einschlugen und Polizeiautos umwarfen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

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Laut einem Medienbericht hatten die Krawalle am Freitag in dem Dorf Dadun begonnen, als Wachleute eine schwangere 20-jährige Straßenverkäuferin zu Boden warfen. Lokale Behörden sprachen von Hunderten Demonstranten, andere offizielle Stellen jedoch von Tausenden.

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"Die Situation in Zengcheng bleibt angespannt", sagte ein Geschäftsmann zu CNN,  der darum bat, nur bei seinem Nachnamen Hu genannt zu werden, weil er Repressionen der Regierung fürchtete. Vor allem in der Nacht zum Montag kam es wieder zu gewalttätigen Aussschreitungen.

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Die Demonstranten warfen Flaschen und Steine auf Regierungsbeamte und marschierten zur lokalen Polizeistation, wo sie Autos demolierten.

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Angesichts der Volksaufstände in den arabischen Staaten zeigt sich die chinesische Führung gegenwärtig besonders wachsam gegenüber Unruhen. Zudem wird befürchtet, dass Gewalt in Export-Regionen wie Guangdong Investoren verunsichern könnte.

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Aus China wurde in den vergangenen Wochen immer wieder von Zusammenstößen von Demonstranten und der Polizei berichtet. Unter anderem demonstrierten in Chaozhou in der Provinz Guangdong Hunderte Wanderarbeiter einer Keramik-Fabrik für die Auszahlung ihrer Löhne. Bei den Protesten wurden Regierungsgebäude angegriffen und Fahrzeuge angezündet. Trotz der umfangreichen Zensur wird die Nachricht von den Protesten gegen niedrige Löhne, Korruption und Umweltverschmutzung über das Internet und Handys schnell verbreitet.

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Bereits am Donnerstag der vergangenen Woche hatten sich in Zentralchina Demonstranten mit der Polizei Straßenschlachten geliefert. In einem der eher seltenen Berichte der staatlichen Presse über derartige Vorfälle hieß es am Samstag in der Zeitung Global Times, die Unruhen in der Stadt Lichuan in der Provinz Hubei seien durch den Tod eines örtlichen Abgeordneten in Polizeigewahrsam vor einer Woche ausgelöst worden. Der 49-jährige Ran Jianxin war ein erklärter Gegner einer von der Regionalregierung verfügten Verstaatlichung von Grund und Boden in der Stadt.

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Als die Nachricht vom Tod des Abgeordneten bekannt wurde, versammelten sich den Angaben zufolge am Donnerstag mehr als 1500 Menschen vor den Regierungsgebäuden der Stadt und warfen Flaschen und Steine auf Polizisten. Die Sicherheitsorgane hätten daraufhin die "angemessenen Maßnahmen im Rahmen des Gesetzes" ergriffen, hieß es in der Global Times. Mit diesen Worten wird in Chinas Medien allgemein der Einsatz von Gewalt umschrieben. Dem Bericht zufolge wurden zwei Behördenvertreter wegen des Todes von Ran festgenommen.

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