Proteste in Chile:Mit aller Gewalt

Dutzende Verletzte und viele Festnahmen: In der Nacht zum Freitag lieferten sich Demonstranten in Chile erneut schwere Straßenschlachten mit der Polizei. Die Sicherheitskräfte griffen hart durch.

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Dutzende Verletzte und viele Festnahmen: In der Nacht zum Freitag lieferten sich Demonstranten in Chile erneut schwere Straßenschlachten mit der Polizei. Die Sicherheitskräfte griffen hart durch. In Chile ist es in der Nacht zu den bislang wohl größten Demonstrationen gegen das Bildungssystem, die Arbeitsverhältnisse und die rechtskonservative Regierung von Präsident Sebastián Piñera gekommen. Landesweit waren mindestens 175.000 Menschen auf der Straße, Gewerkschafter sprachen gar von 600.000. Was tagsüber mit einer friedlichen Kundgebung in der Hauptstadt Santiago begann, schlug gegen Abend (Ortszeit) in Gewalt um. Die Polizei setzte Tränengas ein. Mindestens 27 Menschen wurden verletzt, 210 Personen festgenommen.

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Die Demonstranten zogen durch die Straßen der Hauptstadt und errichteten brennende Barrikaden. Es waren vor allem junge Leute, die die Feuer legten. Feuerschwaden und Tränengas vermengten sich zu einem beißenden Nebel. Eine Minderheit unter den Jugendlichen schreckte auch vor Gewalt nicht zurück.

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Steine und Flaschen flogen auf Polizeifahrzeuge. Viele Demonstranten hatten sich vermummt und ließen ihrer Wut...

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...freien Lauf: Das Bild zeigt einen jungen Chilenen, der vor einer Tränengaswolke flüchtet. In beiden Händen trägt er Steine, vermutlich Wurfgeschosse.

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Immer wieder wurden die Polizisten auch mit Farbgeschossen attackiert - wie hier in Santiago.

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Auf die Ausschreitungen reagierte die Polizei mit einem großen Aufgebot: Gepanzerte Fahrzeuge, Tränengas, auch Wasserwerfer kamen zum Einsatz. Dies dürfte manche noch an die Zeiten unter dem Diktator Augusto Pinochet erinnert haben.

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In dieser Straße haben Jugendliche eine Reklametafel angezündet. Eine Reiterstaffel soll die wütenden Demonstranten abschrecken. Derartigen Unmut hatte es in Chile, das als fortschrittlichstes Land Lateinamerikas gilt,  seit langem nicht mehr gegeben. Die Protestler kommen mitten aus der Gesellschaft, acht von zehn Chilenen sollen auf ihrer Seite sein.

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Der Protest spiegelt ein breites Spektrum der Gesellschaft wider: Schüler, Studenten und Lehrer neben Arbeitern, Angestellten und oppositionellen Politikern. Sie alle fordern eine Verfassungs- und Rentenreformen für Chile.

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Eine große Gruppe unter den Demonstranten machen die Studenten aus. Ihnen geht es vor allem um eine bessere Bildungspolitik. Die staatlichen Universitäten in Chile sind unterfinanziert und schlecht, die privaten relativ gut, aber den Luxus kann sich nur eine Minderheit leisten.

© sueddeutsche.de/afp/dpa/atr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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