Protest gegen Öl-Pipeline:Demonstranten bei Standing Rock trotzen dem Winter

Ureinwohner und Umweltschützer protestieren dort gegen eine geplante Öl-Pipeline. Der Gouverneur von North Dakota fordert sie auf, ihr Camp zu verlassen. Doch die Demonstranten denken nicht daran.

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Seit Monaten harren Demonstranten in der Nähe der Standing Rock Reservation, einem Reservat der amerikanischen Ureinwohner, aus, um gegen eine Öl-Pipeline zu demonstrieren. Nun ist der Winter hereingebrochen und der Gouverneur von North Dakota, Jack Dalrymple, hat die Evakuierung des Protestcamps angeordnet.

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Er forderte dessen Bewohner auf, ihre Zelte zu verlassen und nicht mehr zurückzukehren. Als Begründung nannte er die schwierigen winterlichen Bedingungen. Eine gewaltsame Räumung müssen die Demonstranten, bei denen es sich vor allem um Ureinwohner handelt, nicht fürchten. Man werde keine Sicherheitskräfte einsetzen, um die Anordnung durchzusetzen, so eine Sprecherin der Abteilung für Notfallmanagement.

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So geht der Alltag im Camp "Oceti Sakowin" (so nennt sich der Zusammenschluss der Sioux selbst: Och-et-eeshak-oh-win, Versammlung der sieben Feuer) seinen Gang. Lelani Rennender Bär bereitet das Frühstück vor.

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Trotz der Kälte kommt es immer wieder zu spontanen Demonstrationen.

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Das Camp steht an der Baustelle der geplanten Pipeline. Unter den Bewohnern sind viele Sioux. Sie wehren sich gegen das Projekt, da die Leitung durch Land ihrer Vorfahren verlaufen soll. Sie sorgen sich auch um ihre Trinkwasserversorgung. Die Pipeline soll unterhalb des Missouri und des künstlichen Oahe-Sees verlegt werden. Aus diesen Gewässern beziehen der Stamm der Standing-Rock-Sioux und andere ihr Wasser. Die Indianer fürchten, dass die Gewässer durch Lecks aus der Leitung verseucht werden könnten (mehr zu den Anfängen der Proteste).

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Mittlerweile haben sich auch Mitglieder anderer Stämme dem Protest angeschlossen. Dieser Mann gehört den Havasupai vom weit entfernten Grand Canyon an.

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Bedushia Nicholi stammt aus Alaska. Auch Umweltschützer und Prominente unterstützen die Proteste, darunter Mark Ruffalo und Neil Young. Young fordert die Obama-Administration auf, das gewaltsame Vorgehen gegenüber den Demonstranten zu stoppen.

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Immer wieder kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Vergangene Woche ging die Polizei mit Tränengas, Gummigeschossen und einem Wasserwerfer gegen mehrere Hundert Demonstranten vor, wie die Organisatoren des Protests mitteilten. Nach ihren Angaben wurden 167 Menschen verletzt. Sieben von ihnen seien mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Lokalzeitung Bismarck Tribune berichtete unter Berufung auf Polizeiangaben, aus der Menge heraus seien Steine und Holzstämme auf die Polizeikräfte geschleudert worden. Ein Beamter sei am Kopf getroffen worden.

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Doch es gibt auch Szenen, die ruhig, geradezu besinnlich wirken könnten - wäre da nicht der Stacheldraht: Für eine rituelle Zeremonie hält diese junge Frau einen Zweig in der Hand.

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Auf der anderen Seite stehen die Sicherheitskräfte.

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Die Hoffnungen, den Bau verhindern zu können, bekamen in der vergangenen Woche Auftrieb, als die US-Regierung das Projekt vorläufig stoppte. Zur Begründung erklärte die Regierung, es seien weitere Analysen und Debatten nötig. Die Konstrukteure der Pipeline, die Unternehmen Energy Transfer und Sunoco Logistics, versuchen nun vor Gericht, die Anordnung aus Washington annullieren zu lassen.

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