Priesterseminar:Türken wollen EU-Forderung folgen

Seit 1971 ist das griechisch-orthodoxe Seminar geschlossen. Folgen der Ankündigung von Vizeregierungschef Arinc Taten, erfüllen die Türken eine Forderung der EU.

Ein seit fast 40 Jahren geschlossenes Priesterseminar der griechisch-orthodoxen Kirche in der Türkei soll wieder geöffnet werden.

Er hoffe, dass dies ohne größere Verzögerungen geschehen werde, sagte Vize-Regierungschef Bülent Arinc nach Berichten mehrerer türkischer Nachrichtensender. Die Christen hätten ein Recht auf die Ausbildung eigener Geistlicher.

Die EU und Griechenland verlangen seit Jahren eine Wiedereröffnung der seit 1971 geschlossenen Schule auf der Insel Heybeliada - griechisch Halki -, einer der Prinzeninseln im Marmarameer bei Istanbul.

Arinc betonte, in der Türkei solle sich niemand als Bürger zweiter Klasse fühlen. "Sowohl ich persönlich als auch die Regierung sind entschlossen, dass die Ausbildung am Priesterseminar wieder aufgenommen werden soll", sagte Arinc nach einem Treffen mit christlichen und jüdischen Religionsführern im Istanbuler Amtssitz des Ministerpräsidenten.

Die türkische Regierung arbeitet nach eigenen Angaben seit längerem an einem rechtlichen Modell, das die Wiedereröffnung der Schule ermöglichen soll. Die Gespräche mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchat in Istanbul über dieses Thema sollen laut Arinc fortgesetzt werden.

Zwar habe das Verfassungsgericht den gesetzlichen Rahmen für die Öffnung eng gefasst, sagte Arinc. Er hoffe dennoch, dass die Wiedereröffnung des Seminars im Rahmen der bestehenden Gesetze "ohne große Verzögerungen" verwirklicht werden könne.

© sueddeutsche.de/AFP/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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