Presseschau zum Tod Margaret Thatchers:Dominant wie einst Winston Churchill

Radikale Wirtschaftspolitik, strikte Prinzipientreue und ein Krieg gegen Argentinien: In Nachrufen erinnern Journalisten an das politische Vermächtnis der Margaret Thatcher.

Eine Presseschau

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(Foto: Guardian)

Radikale Wirtschaftspolitik, strikte Prinzipientreue und ein Krieg gegen Argentinien: In Nachrufen erinnern Journalisten an das politische Vermächtnis der Margaret Thatcher. Der britische Guardian hebt die Amtsführung der Premierministerin hervor. Thatcher habe die Art und Weise, wie die Briten über Politik denken, verändert, schreibt das linksliberale Blatt. Seit Winston Churchill in den 1940er Jahren habe niemand das Amt so sehr "dominiert" wie Thatcher.

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(Foto: The Sun)

Zurückhaltend, nüchtern, nachrichtlich - so berichtet das größte britische Boulevardblatt The Sun über den Tod Thatchers. Die Politikerin habe die britische Industrie unter anderem durch Privatisierungen und Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften umgestaltet, schreibt das Blatt - ohne ihre Politik zu werten oder einzuordnen.

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(Foto: BBC)

"Vor allen Dingen war sie, was selten ist, eine Überzeugungspolitikerin, die bereit war im Guten wie im Schlechten zu ihren Überzeugungen zu stehen", schreibt die BBC auf ihrer Webseite. Thatcher habe geglaubt, dass Überzeugungen nie für den Konsens aufs Spiel gesetzt werden dürften. "Das war ihre größte Stärke und zugleich ihre größte Schwäche", so der Autor der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt.

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(Foto: Clarín)

Auch in Argentinien ist der Tod Thatchers das Thema des Tages. Großbritannien und das südamerikanische Land standen 1982 während Thatchers Regierungszeit im Krieg miteinander. Clarín, die größte Tageszeitung Argentiniens, bleibt im Ton sachlich: "Margaret Thachter gestorben, Premierministerin Großbritanniens während des Falklandkriegs", titelt das Blatt.

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(Foto: Diario Popular)

Ähnlich unaufgeregt berichtet auch die größte Boulevardzeitung des Landes, Diario Popular. Allerdings ist dort die Bildsprache eindeutig: Thatcher ist neben einem angestrengt dreinblickenden Soldaten abgebildet. Das dürfte kein Zufall sein.

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(Foto: New York Times)

Acht Seiten umfasst der Nachruf, den die Online-Ausgabe der New York Times der Politikerin widmet. Die amerikanische Tageszeitung beschreibt darin ausführlich, wie Thatcher die Wirtschaftspolitik ihres Landes umgekrempelt, ihr Land im Falklandkrieg zum Sieg geführt und sie gemeinsam mit den USA gegen die Sowjetunion gestritten hat. Der Titel wirkt fast monumental: "Margaret Thatcher, die Britannien erneuert hat, stirbt mit 87".

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(Foto: Spiegel Online)

1976 bekommt Thatcher von der sowjetischen Armeezeitung Roter Stern einen Titel verpasst, den sie zum Markenzeichen ausbaut: Margret Thatcher war von da an die "Eiserne Lady". Als solche beschreibt nun auch Spiegel Online die konservative Politikerin. Mit ihrer soziale n"Kahlschlagspolitik" habe sie die Briten polarisiert wie kaum ein anderer Premierminister vor und nach ihr. Die Europäer habe sie mit ihrem ständigen "No, no, no" verprellt. Und auch gegen über Deutschland habe sich Thatcher unerbittlich gezeigt: "Bundeskanzler Helmut Kohl trieb sie mit ihrem zähen Widerstand gegen die deutsche Wiedervereinigung zur Verzweiflung", resümmiert die Nachrichtenseite.

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(Foto: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Alleine der "energische Euroskeptizismus" habe die Jahrzehnte nach Thatcher in der britischen Politik überdauert, meint die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Thatchers wirtschaftliche Radikalreformen hingegen hätten sich in den vergangenen Jahren immer weniger auf Großbritannien ausgewirkt. Ironischerweise sei aber genau deshalb ihr Ansehen in der Bevölkerung gestiegen.

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