Präsidentschaftswahl in der Türkei:Erste Ergebnisse: Erdoğan deutlich vor İnce

Lesezeit: 1 min

Recep Tayyip Erdoğan nach seiner Stimmabgabe in Istanbul. (Foto: REUTERS)

Eine Stichwahl ist deshalb noch nicht ausgeschlossen. Ausgezählt ist bislang nur etwa ein Fünftel der Stimmen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan liegt ersten Teilergebnissen zufolge bei der Präsidentschaftswahl vorn. Der Kandidat der islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) kommt nach Auszählung von mehr als 25 Prozent der Stimmen auf etwa 58 Prozent, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu mitteilte. Sein Herausforderer Muharrem İnce von der linksnationalistischen Republikanischen Volkspartei (CHP) erreichte demnach etwas mehr als 26 Prozent. Erdoğans Vorsprung schrumpfte mit fortschreitender Auszählung jedoch.

Wegen der geringen Zahl der ausgezählten Stimmen sind diese Ergebnisse noch nicht aussagekräftig. Bei früheren Wahlen startete Erdogans Lager bei Anadolu stets mit großem Vorsprung, der dann kleiner wurde. Anadolu ist die einzige offizielle Quelle für Teilergebnisse.

Ob es zu einer Stichwahl kommt, ist damit noch unklar, da sich das Ergebnis im Laufe der Auszählung noch deutlich ändern kann. Kommt keiner der Kandidaten auf eine absolute Mehrheit, findet die Stichwahl am 8. Juli statt.

Bei der Parlamentswahl waren zu dieser Zeit erst 8,1 Prozent der Stimmen ausgezählt. Nach diesen Teilergebnissen lag das von Erdogans islamisch-konservativer AKP geführte Regierungsbündnis mit 68 Prozent der Stimmen vorne. Auf Platz zwei kam demnach mit 22,9 Prozent das Oppositionsbündnis, dem unter anderem die CHP angehört. Die HDP würde den Teilergebnissen zufolge mit 6,5 Prozent die Zehn-Prozent-Hürde verfehlen.

İnce hatte seine Anhänger nach Schließung der Wahllokale aufgerufen, sich nicht von zunächst oftmals hohen Teilergebnissen von Anadolu für Erdogan "in die Irre führen" zu lassen. Experten bemängelten, dass dadurch Wahlbeobachter der Opposition bei der Auszählung der Stimmen entmutigt würden und womöglich frühzeitig nach Hause gingen. Ince forderte Wahlbeobachter dazu auf, unbedingt bis zum Vorliegen der unterschriebenen Ergebnisprotokolle an den Urnen zu bleiben.

© SZ.de/afp/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: