Politicker:USA prangern China und Russland wegen Menschenhandels an

Die USA werfen China und Russland mangelnde Bemühungen im Kampf gegen den Menschenhandel vor, auch Usbekistan wird kritisiert. Die Regierungen in Peking und Moskau reagiert empört auf die Einschätzung der USA.

Die USA werfen China und Russland mangelnde Bemühungen im Kampf gegen den Menschenhandel vor. China und Russland rutschten mit Usbekistan auf die letzten drei Plätze einer am Mittwoch vom US-Außenministerium veröffentlichten Beobachtungsliste, auf denen Länder aufgeführt werden, die mangelnde Fortschritte im Kampf gegen Menschenhandel und Sklaverei zeigen. Die Regierungen in Peking und Moskau reagierten empört auf die Einschätzung der USA.

Nach US-Schätzungen werden 27 Millionen Menschen weltweit als Sklaven ausgebeutet. In China sei Menschenhandel unter den Wanderarbeitern stark verbreitet, heißt es in dem Jahresbericht. Peking habe keine ausreichenden Anstrengungen gezeigt, um alle Arten von Menschenhandel zu verbieten und zu bestrafen.

In Russland seien eine Million Menschen typischen "ausbeuterischen Arbeitsbedingungen ausgesetzt", welche bei Fällen von Menschenhandel zu beobachten seien, heißt es in dem Bericht. In Usbekistan würden zwar weniger Kinder unter 15 Jahren bei der jährlichen Baumwollernte eingesetzt, aber noch immer würden ältere Minderjährige sowie Erwachsene zur Erntearbeit gewungen. US-Präsident Barack Obama wird den Angaben zufolge im September über mögliche Sanktionen gegen die drei Länder entscheiden.

Moskau sagte, die Einschätzung der USA würden die Weiterentwicklung der Beziehungen zwischen den USA und Russland gefährden, politische Sympathien oder Antipathien hätten die Staatenliste beeinflusst. China forderte die USA auf, eine "objektive und unpartiische" Sicht auf die chinesischen Bemühungen im Kampf gegen den Menschenhandel vorzunehmen. Washington müsse "aufhören, einseitige, willkürliche Beurteilungen" über China abzugeben.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/webe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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