Politicker:Opposition nimmt doch am Treffen der Freunde Syriens teil

Kurskorrektur der syrischen Opposition: Nun will die Nationale Koalition doch zum Treffen der Freunde Syriens nach Rom kommen.

Die Oppositionsgruppe Nationale Syrische Koalition (NSC) hat ihren Boykott des Treffens der Freunde Syriens am Donnerstag in Rom aufgegeben. Ihr Vorsitzender Moas al-Chatib erklärte via Facebook, die Koalition habe sich nach Diskussionen an der Führungsspitze entschlossen, an den Gesprächen teilzunehmen. Dabei würden die Beziehungen zwischen der syrischen Opposition und der internationalen Gemeinschaft neu bewertet, hieß es weiter.

Al-Chatib wird in Rom auch mit dem neuen US-Außenminister John Kerry zusammenkommen, der sich dafür ausgesprochen hatte, die syrische Opposition mehr zu unterstützen. Die Gruppierung hatte zuvor angekündigt, wegen des internationalen Schweigens zur Gewalt in ihrer Heimat das Treffen boykottieren zu wollen.

Die Regierung in Damaskus will Gespräche ohne Vorbedingungen. Die Opposition verlangt dagegen den Rücktritt von Präsident Baschar al-Assad. Die USA und Russland sind sich nach Angaben der syrischen Opposition inzwischen einig, dass das Regime in Damaskus keine Zukunft hat. Strittig ist aber nach wie vor, wie Assad entmachtet werden soll und wer dann an seine Stelle tritt. Während die USA und Frankreich die Opposition zur Bildung einer Übergangsregierung ermuntern, fordert Russland das Regime zu Verhandlungen mit der Opposition auf.

Die Nationale Syrische Koalition will am kommenden Wochenende in Istanbul einen Ministerpräsidenten wählen. Dieser soll dann einen Monat Zeit haben, um eine Übergangsregierung zu bilden. Ein NSC-Sprecher sagte, es stünden drei Kandidaten zur Wahl. Ein Termin für die Wahl steht bislang nicht fest.

© Süddeutsche.de/dpa/vks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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