Politicker:Entscheidung im Fall Timoschenko vertagt

Oberstes Gericht der Ukraine vertagt Entscheidung im Fall Timoschenko.

Die Präsidentin Litauens, Dalia Grybauskaite (l.), beim Besuch der inhaftierten Julia Timoschenko in einem Krankenhaus in Charkow. (Foto: dapd)

Das Oberste Gericht der Ukraine hat die Prüfung des Urteils gegen die frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko wegen der Erkrankung der Oppositionspolitikerin auf den 26. Juni verschoben. Mit dieser Entscheidung wird eine Freilassung der wegen eines Gasvertrages mit Russland zu sieben Jahren Haft verurteilten Timoschenko vor Beginn der Fußballeuropameisterschaft immer unwahrscheinlicher.

Timoschenkos Anwalt Sergej Wlasenko kritisierte die Entscheidung. "Bei der Berufung hat das Gericht auch ohne meine Mandantin verhandelt, obwohl wir damals darum baten, keine Entscheidung in Abwesenheit Timoschenkos vorzunehmen", sagte er. "Jetzt wird auf einmal die Anwesenheit Timoschenkos vor Gericht gefordert." Das Oberste Gericht der Ukraine soll Verfahrensfehler bei der Urteilsfindung und beim Berufungsverfahren überprüfen.

Timoschenko war im Oktober 2011 in einem international als politisch motiviert kritisierten Verfahren wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die 51-Jährige wird seit einigen Tagen im Beisein eines deutschen Arztes in einer Klinik außerhalb des Straflagers in Charkow behandelt. Nach einem Hungerstreik habe sich ihr Zustand dank der Therapie gebessert, teilten die Behörden mit.

© Süddeutsche.de/dpa/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: