Die scheidende politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, ist in den vergangenen Monaten wegen ihres jüdischen Glaubens massiv antisemitisch angefeindet worden.
"Ich habe Hass-Mails bekommen, auf rechtsextremistischen Webseiten wurde mein Foto veröffentlicht. Daneben standen Texte darüber, wie die Juden jetzt die deutsche Parteienlandschaft erobern würden", sagte die 24-Jährige der Bild am Sonntag.
Weisband wurde in Kiew geboren und wohnt inzwischen in Münster. Die Politikerin bezeichnet sich als gläubige Jüdin. An Freitagen sei sie immer in der Synagoge, schreibt sie in ihrem Blog.
Weisband hatte jüngst angekündigt, auf dem Bundesparteitag der Piratenpartei im April nicht mehr kandidieren zu wollen - und damit für Wirbel gesorgt. In einer ausführlichen Begründung ihres Schrittes schrieb sie später in ihrem Blog: "Ich habe festgestellt, dass mit dem plötzlichen und unvorhergesehenen Erfolg der Piratenpartei einerseits und meiner persönlichen medialen Präsenz andererseits das Diplom nicht mit meinem Parteiamt zeitlich und physisch vereinbar ist."
Weisband schließt aber nicht aus, noch vor der Bundestagswahl 2013 in die Parteiführung zurückkehren zu wollen. "Ich bin weiter in der Partei aktiv. Und ich kann mir auch vorstellen, 2013 wieder für ein Spitzenamt zu kandidieren ."