Pinochet-Putsch vor 40 Jahren:Bilder einer wankenden Diktatur

Am 11. September 1973 putschte sich Pinochets Militärjunta in Chile an die Macht. Der Fotograf José Giribás hat den Anfang und das Ende der Diktatur dokumentiert. Die SZ zeigt nun die eindringlichen Bilder des Exil-Chilenen in einer Ausstellung.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Der alternde Diktator: General Augusto Pinochet im September 1988. Am 11. September 1973 putschte Pinochet sich in Chile an die Macht, setzte die demokratisch gewählte Links-Regierung von Salvador Allende ab und errichtete eine blutige Militärdiktatur.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

17 Jahre währte die Militärdiktatur unter Pinochet. Der chilenische Fotograf José Giribás kehrte 1986 aus seinem deutschen Exil nach Chile zurück, um den Alltag in einer Diktatur zu dokumentieren, deren Ende sich bereits abzeichnete. Drei Wochen nach Aufnahme dieser Fotoserie, am 5. Oktober 1988, stimmte die Bevölkerung Chiles in einer Volksabstimmung gegen eine weitere Amtszeit Pinochets. Damit war der Sturz der Militärjunta besiegelt.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Chile vor 40 Jahren: Der Militärputsch ist gerade vorbei, in Santiago patrouilleren Soldaten. Der spätere Fotograf José Giribás ist 25 Jahre alt und in der chilenischen Arbeiterbewegung aktiv. Als Soldaten der Junta zu ihm nach Hause kommen, rechnet er schon damit, verhaftet zu werden. Stattdessen wollen die Soldaten von ihm fotografiert werden. So entstanden Giribás' erste journalistische Bilder - unfreiwillig. Kurz danach verlässt Giribás seine Heimat und wird im Exil Fotograf.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Unter der Herrschaft Augusto Pinochets werden Tausende Chilenen und Chileninnen Opfer von Folter und Mord. Viele Regimegegner verschwinden einfach. "Wo sind sie?" steht auf den Listen, die 1988 in den Straßen Santiagos hängen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Gewalttätigkeit der Militärjunta bereits nachgelassen.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Ende der 1980er Jahre nimmt der Widerstand gegen die Militärdiktatur zu. Ein Zentrum der Opposition in Santiago ist das Armenviertel La Victoria. Das Bild zeigt eine Volksküche in La Victoria, wo Bedürftige eine Mahlzeit bekommen.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Oktober 1988, kurz vor der Volksabstimmung: Junge Regimegegner gehen in Santiago auf die Straße und protestieren gegen eine weitere Amtszeit von Diktator Pinochet.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

"Hast du mich vergessen?" steht auf der Pappfigur mit dem Namen Rodrigo Rojas. Rodrigo Rojas Denegri war Fotograf. Eine Militärpatrouille nahm ihn zusammen mit Carmen Gloria Quintana (rechts im Bild) im Juli 1986 fest. Kurz danach steckten die Soldaten die beiden Gefangenen in Brand. Rodrigo Rojas starb an den Verbrennungen. Das Foto entstand im Herbst 1988.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Santiago de Chile, September 1988: Polizisten nehmen eine Frau fest.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Die Militärjunta - ohne Pinochet - im Gebäude Diego Portales in Santiago. Es ist der 12. September 1988. Noch ahnen die Militärs nichts vom baldigen Ende ihrer Herrschaft. V.l.n.r.: Humberto Gordon (General des Heeres, ehemaliger Geheimdienstchef), Fernando Jorge Matthei (General der Luftwaffe), Santiago José Toribio Merino (Admiral), Rodolfo Emilio Eduardo Stange (Polizeichef).

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

März 1990: Patricio Aylwin, neuer Präsident der Republik Chile nach der Amstübernahme in Valparaìso. Nach der Volksabstimmung 1988 beugt sich die Militärjunta tatsächlich dem Willen der Bevölkerung und macht den Weg für Präsidentschaftswahlen im Dezember 1989 frei. Wahlsieger wird der Christdemokrat Aylwin, der Chiles Demokratisierung einleitet.

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(Foto: SZ Photo / José Giribás)

Die neue und die alte First Lady: Präsident Aylwins Gattin Leonor Oyarzun (links) im Gespräch mit Hortensia Bussi, Frau des umgekommenen Präsidenten Allende, am 08. März 1990 während einer Veranstaltung in Santiago.

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