Peru:Kritik an der Begnadigung

Dass der frühere Präsident Alberto Fujimori frühzeitig aus der Haft entlassen wird, halten die UN angesichts der Verbrechen nicht für angemessen.

Nie wieder Fujimori: Bei Demonstrationen gegen die Begnadigung Fujimoris wurde auch an die entführten Studenten während dessen Amtszeit erinnert. (Foto: Martin Mejia/AP)

Die Vereinten Nationen haben die Begnadigung von Perus Ex-Staatschef Alberto Fujimori kritisiert. Die Entscheidung untergrabe den Fortschritt, den Peru in der Versöhnungsarbeit geleistet habe, sagte der Vertreter Südamerikas beim UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Amerigo Incalcaterra, am Dienstag. Angesichts der Schwere der Verbrechen wäre eine Entscheidung der internationalen Gemeinschaft nötig gewesen. Die Verurteilung Fujimoris sei einst ein Meilenstein gegen die Straflosigkeit gewesen. Am Mittwoch traten aus Protest gegen Fujimoris Haftentlassung Perus Kulturminister Salvador del Solar und Fernsehchef Hugo Coya von ihren Ämtern zurück. Präsident Pedro Pablo Kuczynski hatte Fujimori zu Weihnachten aus "humanitären Gründen" begnadigt. Als Grund nannte er den schlechten Gesundheitszustand des 79-Jährigen. 2009 war Fujimori wegen Menschenrechtsverbrechen und Korruption sowie wegen des Einsatzes von Todesschwadronen zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.

© SZ vom 28.12.2017 / AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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