Parteien:Internationale Presse: «Kein Projekt, keine Vision, keine Ideen»

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Berlin (dpa) - Die internationale Presse kommentiert die große Koalition in Berlin als pragmatische Lösung, kritisiert aber auch das Fehlen fast jeglicher Vision. Auch das lange Ringen um die Koalitionsvereinbarung und das Warten auf den SPD-Mitgliederentscheid spielen in den Kommentaren eine Rolle:

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Berlin (dpa) - Die internationale Presse kommentiert die große Koalition in Berlin als pragmatische Lösung, kritisiert aber auch das Fehlen fast jeglicher Vision. Auch das lange Ringen um die Koalitionsvereinbarung und das Warten auf den SPD-Mitgliederentscheid spielen in den Kommentaren eine Rolle:

„Die Presse“ (Österreich): „Es gibt kein Projekt, keine Vision, keine Ideen, die in die Zukunft weisen. (...) Der teure Stillstand setzt die Zukunft aufs Spiel.“

„Hospodarske Noviny“ (Tschechien): „Im Interesse der Republik haben alle Zugeständnisse gemacht (...) Das Programm der neuen Regierungskoalition sieht entsprechend aus: Es ist ein Treffen auf halbem Wege.“

„De Standaard“ (Belgien): „Ein wirklich großes innenpolitisches Projekt, hinter dem alle drei beteiligten Parteien stehen würden, ist in den Absprachen nicht erkennbar.“

„Sydsvenskan“ (Schweden): „Die Stärke der Koalition ist ihre Stärke - dass sie eine solide Mehrheit der Wähler hinter sich hat. Ihre Schwäche ist, dass beide Parteien sich in Herzensangelegenheiten behindert haben.“

„Neue Zürcher Zeitung“ (Schweiz): „Für ausländische Beobachter mutet es kurios an, mit welcher Detailversessenheit die deutschen Parteien ihre Koalitionsverträge aushandeln.“

„de Volkskrant“ (Niederlande): „Die Politik von Merkel II wird in der Amtszeit von Merkel III nicht wesentlich abgeändert.“

„Der Standard“ (Österreich): „Im Vertrag fehlt der große Wurf. (...) die wirklich großen Brocken will man nicht anfassen.“

„El País“ (Spanien): „Aber die Stabilität, die das Abkommen garantiert, ist für den Bürger in diesen schwierigen Zeiten immer tröstend.“

„Nesawissimaja Gaseta“ (Russland): „Das Regierungsprogramm wird nicht vor dem 17. Dezember verabschiedet. (...) Das bedeutet also für die SPD-Führung, aber auch für Merkel, noch einen zweiwöchigen Nervenkrieg.“

„Gazeta Wyborcza“ (Polen): „Niemals zuvor gab es eine so lange Geburt, wenn auch zum Glück nicht unter großen Schmerzen. Jetzt beginnt die Nervosität.“

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