Premier Rudd räumt Niederlage ein:Opposition siegt bei Wahlen in Australien

Australien: Oppositionsführer Tony Abbott am Tag der Abstimmung (Foto: dpa)

Es ist eine heftige Niederlage für Labor: Nach sechs Jahren in der Regierung räumt Premier Kevin Rudd seine Niederlage ein. Das von Oppositionsführer Tony Abbott geführte konservative Bündnis liegt Hochrechnungen zufolge uneinholbar weit vorn.

Oppositionsführer Tony Abbott hat die Parlamentswahl in Australien nach Einschätzung des staatlichen TV-Senders ABC klar gewonnen. Nach Hochrechnungen des Senders dürfte die Koalition bis zu 93 Sitze schaffen. "Ich glaube, wir können sagen, dass die Regierung verloren hat", sagte ein Wahlanalyst dem Sender.

Die Wahlkommission meldete nach gut 60 Prozent der ausgezählten Stimmen 54 Sitze für die regierende Labor-Partei, 74 Sitze für die Koalition aus Liberaler und Nationaler Partei. Im 150-Sitze-Parlament ist eine Mehrheit von 76 Sitzen notwendig.

Die linke Labor-Regierung räumte ihre Wahlniederlage ein. Ministerpräsident Kevin Rudd äußerte sich vor Parteianhängern in Brisbane. Zuvor hatten schon Verteidigungsminister Stephen Smith und der stellvertretende Regierungschef Anthony Albanese die erwartete Niederlage eingestanden.

Damit wird die seit sechs Jahren regierende Labor-Partei von Ministerpräsident Rudd von der Macht verdrängt. In den bevölkerungsreichsten östlichen Bundesstaaten schlossen die Wahllokale um 10 Uhr MESZ. Die offiziellen Wahlergebnisse sollten in den nächsten Stunden feststehen.

Das konservative Parteibündnis mit Parteichef Tony Abbott an der Spitze war Umfragen zufolge als klarer Favorit ins Rennen gegangen. Im Wahlkampf versprach Abbott, die Staatsausgaben zu kürzen, die unpopuläre Steuer auf Kohlendioxid-Ausstoß abzuschaffen und den Zustrom von Bootsflüchtlingen im Nordwesten Australiens zu stoppen.

Rudd, der Ende Juni Australiens erste Ministerpräsidentin Julia Gillard ablöste, warf Abbott vor, eine gefährliche Sparpolitik nach europäischem Vorbild zu planen. Seine Regierung sei hingegen am besten in der Lage, die ins Stocken geratene Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.

© Reuters/AFP/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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