Panama Papers:Putin sieht die USA hinter Enthüllung

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Der russische Präsident weist die Vorwürfe zurück, es gebe ein Netzwerk von Briefkastenfirmen in seiner Umgebung. Dass er mit korrupten Strukturen zu tun habe, nennt der Kremlchef "dummes Zeug".

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag auf einem Medienforum in Sankt Petersburg die Panama Papers scharf kritisiert. Diese seien einer von vielen Versuchen, "uns gefügiger zu machen und zu frisieren, wie es ihnen gefällt", sagte Putin nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen. "Die einfachste Methode ist welche? Das ist, irgendein Misstrauen in der Gesellschaft gegenüber dem Staat zu erzeugen, den Organen der staatlichen Führung, die einen gegen die anderen zu stimmen." Eine solche Taktik sei in den Jahren des Ersten Weltkrieges eingesetzt worden, sagte Putin.

Der Präsident wies die Angaben über den Cellisten Sergej Roldugin zurück, der laut den Panama Papers im Zentrum eines Netzwerks von Briefkastenfirmen steht. Roldugin ist Taufpate von Putins ältester Tochter. "Ich bin stolz auf solche Menschen wie Sergej Pawlowitsch", sagte der Präsident. Fast das gesamte Geld, das Roldugin verdient habe, habe er "in den Erwerb von Musikinstrumenten im Ausland investiert und diese dann nach Russland gebracht". Dieser gehe sogar noch weiter, in dem er die Instrumente gerade an staatliche musikalische Einrichtungen überschreibe.

Es solle fälschlicherweise der Verdacht von Korruption erweckt werden, sagte Putin. "Da ist nichts." Es ist das erste Mal, dass sich Putin persönlich zu den Panama Papers äußerte. Bisher war es sein Sprecher Dmitrij Peskow gewesen, der von einer "Informationsattacke" gegen den russischen Präsidenten gesprochen hatte. Den Daten und Unterlagen der Kanzlei Mossack Fonseca zufolge, die der Süddeutschen Zeitung zugespielt wurden und zusammen mit dem Internationalen Konsortium für Investigative Journalisten ausgewertet wurden, sind offenbar mehr als zwei Milliarden Dollar durch Briefkastenfirmen geschleust worden.

Putin wähnt ausdrücklich die USA hinter den Veröffentlichungen. Die "westlichen Partner" seien daran gewöhnt, dass "sie das Monopol in der Welt haben". "Doch die vergangenen Ereignisse in Syrien haben gezeigt, dass Russland in der Lage ist, geopolitische Probleme zu lösen." Das aber interessiere sie nicht. Auch die russische Wirtschaft interessiere sie nicht. "Sie interessiert unsere Einheit, sie wollen bei den einen Stimmung gegen die anderen machen, Unruhe stiften", sagte der Präsident.

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© SZ vom 08.04.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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