Pakistan:Selbstmordattentat in Pakistan

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Ein Selbstmordattentäter hat im Nordwesten Pakistans mindestens 13 Menschen mit in den Tod gerissen. Der Anschlag galt offenbar dem Bürgermeister, der sich gegen die Taliban gewandt hatte.

Ein Selbstmordattentäter hat an diesem Sonntag auf einem belebten Markt im Nordwesten Pakistans mindestens dreizehn Menschen mit in den Tod gerissen. Der Anschlag durch eine Autobombe in der Stadt Peshawar richtete sich offenbar gegen einen Bezirksbürgermeister, der eine Miliz gegen die Taliban aufgestellt hatte, teilte die Polizei mit.

Ein Pakistaner trägt seinen Sohn, der bei dem Selbstmordattentat verletzt wurde. (Foto: Foto: AFP)

Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag in Peshawar. Laut Ärzten wurden dabei mindestens 36 weitere Menschen verletzt; unter den Toten seien auch zwei Kinder. Der Attentäter sprengte sich in einem Auto in die Luft, als Bürgermeister Abdul Malik mit Besuchern vor seinem Gästehaus stand. In der Nähe befindet sich ein belebter Rindermarkt.

Nach der Detonation der Zwölf-Kilo-Bombe war die Straße mit Rinderkadavern und Autotrümmern übersäht. Bürgermeister Abdul Malik hatte die Taliban früher unterstützt, dann aber die Seiten gewechselt. Seitdem seien mehrere Anschläge auf ihn verübt worden, erklärte ein Polizeisprecher.

Die Großstadt Peshawar im Nordwesten wird immer wieder von Anschlägen erschüttert. Die Polizei vermutet, dass sie von Taliban verübt werden, die sich für die Tötung ihres Anführers Baitullah Mehsud während einer Offensive der pakistanischen Armee in der Region rächen wollten. Seit Beginn der Offensive im Oktober wurden mehr als 350 Menschen bei Anschlägen getötet, allein 118 bei einem Autobombenanschlag am Ende Oktober in Peshawar.

Laut pakistanischer Armee wurden bei den Kämpfen in Süd-Waziristan seit Samstag 20 Taliban getötet. Acht Soldaten seien verwundet worden. Die Armee geht seit Mitte vergangenen Monats in der Region massiv gegen Taliban und El Kaida vor. Rund 30.000 Soldaten sind in dem unwegsamen Gelände im Einsatz. Seit Beginn der Offensive wurden Armeeangaben zufolge 480 Rebellen und 42 Soldaten getötet.

© AP/AFP/Reuters/dpa/ehr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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