Österreich:Verschwörungsideologie in Dauerschleife

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Via Fernsehen senden extrem rechte Kulturkämpfer direkt in die Wohnzimmer. (Foto: Fotos: imago images, Collage: SZ)

Der Plan von Rechtsextremen ist es, die Demokratie von innen heraus zu zerstören. Nicht nur in der Politik, sondern auch im Fernsehen. Warum die Behörden in Österreich kaum Handhabe gegen extrem rechte Medienprojekte haben.

Von Werner Reisinger

Das Studio ist professionell eingerichtet, das Licht passt, der Ton ebenso - auf den ersten Blick ist RTV, ein Regionalsender aus Garsten nahe Steyr in Oberösterreich, nicht von anderen Fernsehkanälen zu unterscheiden, die im Großraum Linz über Kabel und in einem Großteil Oberösterreichs über digitales Antennen-TV zu empfangen sind. Auf dem Programm steht kurz vor dem Jahreswechsel etwa eine ausführliche Reportage über einen lokalen Feuerwehrwettbewerb; unter anderem kommt eine junge Frau zu Wort, die betont, "dumme Sprüche" von männlichen Kollegen müssen sich Feuerwehrfrauen eben gefallen lassen. Dann ist ein Geschichtsbeitrag zu sehen, es geht um die Historie der Eisen verarbeitenden Industrie in der Gegend um Steyr - mit jeder Menge Lokalkolorit. "Man sieht sich", lautet dementsprechend der Slogan des Senders.

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:Belagerungszustand

Jeden Sonntag demonstrieren in Steyr Corona-Leugner und Verschwörungsideologen, sie haben den Stadtplatz bis 2025 reserviert. Bleibt die Frage, warum solche Gruppen ein Demo-Abo bekommen - und was die zunehmend genervten Menschen in der Stadt dagegen tun können.

Von Cathrin Kahlweit

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