Österreich:Machtwechsel bei der SPÖ

Österreichs Sozialdemokraten rüsten sich mit neuem Personal für die Auseinandersetzung mit ÖVP und FPÖ.

Von Peter Münch, Wien

Österreichs Sozialdemokraten rüsten sich in ihrer Hochburg Wien mit einem Personalwechsel für die Auseinandersetzung mit ÖVP und FPÖ. In einer Kampfabstimmung wurde der 56-jährige Kommunalpolitiker Michael Ludwig zum neuen Landes-Chef gewählt. Bis zum Sommer soll er auch den seit 1994 regierenden SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl im Amt beerben. Auf Ludwig entfielen auf dem zur Neuwahl angesetzten Sonderparteitag 57 Prozent der Stimmen, auf seinen aus der Bundespolitik stammenden Gegenkandidaten Andreas Schieder 43 Prozent. Ludwig gilt als Vertreter des eher rechten Flügels, Unterstützung bekam er von den Gewerkschaften. Er steht nun vor einer dreifachen Aufgabe: Zunächst muss er die zerstrittene Wiener SPÖ wieder zu einer Einheit formen. Dann muss er bis zur Wiener Landtagswahl 2020 klassische SPÖ-Wählerschichten zurückgewinnen, die zunehmend an die um "den kleinen Mann" werbende FPÖ verloren gegangen sind. Und schließlich muss er vom traditionell roten Wien aus einen wichtigen Impetus geben zum Wiederaufstieg der SPÖ auf Bundesebene.

© SZ vom 29.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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