Er wirkt wie ein ganz normaler Teenager. Doch als er zu sprechen beginnt, wird schnell klar, dass er das nicht ist. "Hi, mein Name ist Kim Han-sol", sagt der Junge. "Aus Nordkorea. Ich gehöre zur Familie der Kims."
Er hält seinen Pass in die Kamera. Und sagt dann, mit unbewegtem Gesicht: "Mein Vater wurde vor wenigen Tagen getötet."
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Nach Ansicht des südkoreanischen Verteidigungsministeriums und verschiedener Medien ist das Video echt. Kim Han-sol ist der Sohn Kim Jong-nams. Dieser wiederum ist der Halbbruder Kim Jong-uns, des nordkoreanischen Diktators.
Mitte Februar sorgte die Nachricht vom Tod Kim Jong-nams für großes Aufsehen. Der 45-Jährige, der vor Jahren in Nordkorea in Ungnade gefallen und daraufhin das Land verlassen hatte, war Mitte Februar auf dem Flughafen von Kuala Lumpur zusammengebrochen.
Die Familie Kim Jong-nams soll von einer Hilfsorganisation unterstützt worden sein
Später stellte sich heraus, dass zwei Frauen Kim Jong-nam mit dem Nervengift VX angegriffen hatten. Er starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Die Regierung Nordkoreas wird verdächtigt, hinter dem Mord zu stecken. Der Fall schlug hohe politische Wogen. Unlängst haben Malaysia und Nordkorea gegenseitige Ausreisesperren gegen Bürger des jeweils anderen Landes verhängt.
Die Videobotschaft Kim Han-sols soll in diesem Zusammenhang in erster Linie ein Zeichen sein, dass es ihnen gutgeht. Den Eindruck zumindest erweckt Kim Han-sol. Er sagt, er sei mit seiner Mutter und Schwester zusammen, allerdings nicht, wo er sich aufhält.
Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, wurde Kim Han-sol in Pjöngjang geboren, habe aber bisher die meiste Zeit im Ausland gelebt. Sein sehr gutes Englisch deutet darauf hin, dass das stimmt.
Das Video soll von einer Gruppe hochgeladen worden sein, die sich Cheollima Civil Defense (Zivilverteidigung) nenne und vermutlich Nordkoreanern hilft, die aus ihrem abgeschotteten Heimatland flüchten wollen. Details über die Gruppe sind aber nicht bekannt.