Nationales Register:Mindestens fünf Millionen Waffen

Bei der Verbreitung privater Pistolen und Gewehre liegt Berlin im Vergleich der Bundesländer weiterhin auf dem letzten Platz. 48 426 Waffen im privaten Besitz in der Hauptstadt waren Ende 2023 offiziell im Nationalen Waffenregister registriert. 11 055 Menschen waren als private Waffenbesitzer in der Statistik erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen leicht. Insgesamt sind in Deutschland rund fünf Millionen Schusswaffen von knapp 942 000 privaten Besitzern registriert. Sehr viele angemeldete Waffen gehören Jägern und Mitgliedern von Schützenvereinen. Dazu kommen weitere nicht registrierte Waffen. Schätzungen gehen auch hier von hohen Zahlen aus.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern kommt Berlin je 1000 Einwohner auf knapp 13 registrierte Waffen. In Bayern mit 13 Millionen Einwohnern und rund 1,1 Millionen Waffen sind es 87 Waffen pro 1000 Menschen. Die Zahl in Berlin liegt aus mehreren Gründen vergleichsweise niedrig: In fast allen großen Städten haben deutlich weniger Menschen Waffen als auf dem Land, wo mehr Jäger und Hobbyschützen wohnen. In Ostdeutschland gibt es weniger Waffen, weil sie in der DDR seltener erlaubt waren. Und auch im alten West-Berlin war der private Waffenbesitz durch die Alliierten weitgehend verboten.

Nötig für den Kauf einer Waffe ist eine Waffenbesitzkarte, die vor allem für Jäger und Schützen ausgestellt wird. In der Öffentlichkeit tragen dürfen sie die Waffe deswegen aber noch nicht. Dafür ist ein Waffenschein erforderlich - und der wird sehr selten ausgestellt. Dann gibt es noch den sogenannten Kleinen Waffenschein. Damit darf man Schreckschuss- und Gaspistolen in der Öffentlichkeit tragen.

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