Nahostkonflikt:Militanter Palästinenser-Führer bei israelischem Luftangriff getötet

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Das israelische Militär hat bei zwei Luftangriffen im Gazastreifen mindestens zehn Palästinenser getötet. Bei einem der Opfer handelt es sich um den Chef einer militanten Palästinenserorganisation. Die Palästinenser feuerten daraufhin Raketen auf israelisches Gebiet.

Das israelische Militär hat bei zwei Luftangriffen im Gazastreifen mindestens zehnn Palästinenser getötet. Unter den Opfern war nach Angaben aus Jerusalem auch der Extremistenführer Suheir al-Kaissi, der hinter der Entführung des israelischen Soldaten Gilat Schalit im Jahr 2006 gestanden haben soll.

Bei den Luftangriffen kamen mindestens zehn Palästinenser ums Leben. (Foto: AP)

Nach dem Luftangriff auf den Wagen des Chefs des militanten Volkswiderstandskomitees (PRC)schossen Palästinenser mit Raketen auf israelisches Gebiet. Israel griff daraufhin mehrere Stellungen der Kämpfer an. Den israelischen Angaben zufolge schossen militante Palästinenser mehr als 45 Raketen und Granaten Richtung Israel ab. Dabei sei ein Mensch schwer und mehrere weitere leicht verletzt worden.

Al-Kaissi war in seinem Auto im Süden von Gaza-Stadt von zwei israelischen Raketen getroffen worden. In den Trümmern des Kleinwagens starb auch einer seiner Helfer, Mahmud Hanani. Ein weiterer Insasse sei schwer verletzt worden, hieß es. Insgesamt wurden bei den Luftangriffen am Freitag nach Angaben des medizinischen Notdienstes 14 Menschen zum Teil schwer verletzt.

Das israelische Militär teilte mit, al-Kaissi habe einen größeren Terroranschlag vom Sinai aus gegen Israel geplant. Außerdem sei er an mehreren schweren Terroranschlägen gegen Israelis beteiligt gewesen. Sein Helfer Hanani war erst im vergangenen Oktober als einer von insgesamt 1027 in Israel inhaftierten Palästinensern im Austausch gegen den entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit freigekommen.

Als Reaktion auf die offenbar gezielte Tötung der Kommandeure feuerten mehrere Palästinensergruppen am Freitagnachmittag Raketen ab, die zum Teil weit hinter der Grenze einschlugen.

Nach Mitternacht erklärten Vertreter der palästinensischen Behörden, es seien fünf weitere Menschen im Gazastreifen getötet worden. Israel forderte zeitweise seine Bürger auf, aus Sicherheitsgründen ihre Häuser nicht zu verlassen.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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