Nahost:UN-Helfer unter Terrorverdacht

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) verdächtigt einige seiner Beschäftigten einer Beteiligung an dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres. Die Organisation habe sich deswegen mit sofortiger Wirkung von diesen Mitarbeitern getrennt und eine Untersuchung der Vorwürfe eingeleitet, teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Freitag mit. Israel habe Informationen über die angebliche Beteiligung mehrerer UNRWA-Angestellter in die Angriffe auf Israel vom 7. Oktober vorgelegt, erklärte Lazzarini. Um die humanitäre Arbeit des Hilfswerks zu schützen, habe er die genannten Schritte angeordnet. Wer sich als UNRWA-Angestellter an "Terrorakten" beteilige, werde zur Verantwortung gezogen, auch strafrechtlich. UN-Generalsekretär Antonio Guterres ließ erklären, er sei entsetzt über die Vorwürfe. Sein Sprecher erklärte, dass der Generalsekretär hinter den von Lazzarini bekannt gegebenen Entscheidungen stehe. Die USA, die neben der EU und Deutschland zu den wichtigsten Geldgebern des UNRWA zählen, kündigten eine Aussetzung von Zahlungen an. Das US-Außenministerium nannte die Zahl von zwölf UNRWA-Angestellten, gegen die sich die Anschuldigungen richteten. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, die Gemeinschaft prüfe ihr Vorgehen und werde Konsequenzen aus den Ergebnissen einer umfassenden Untersuchung ziehen.

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