Nahost:Entwarnung nach Irans Großangriff auf Israel

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Israels Luftabwehrsystem kann die Angriffe in der Nacht weitestgehend abwenden. (Foto: Amir Cohen/REUTERS)

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hat das Land seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Der Großteil der etwa 200 Drohnen und Raketen, die Iran auf Israel abgefeuert hat, wurde laut israelischer Armee abgefangen.

Iran hat seine Drohung wahr gemacht und den erklärten Erzfeind Israel erstmals direkt angegriffen. Bei dem Großangriff in der Nacht zum Sonntag feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. "Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen, Todesopfer oder größere Schäden gab es den Angaben zufolge nicht.

Der UN-Sicherheitsrat in New York plant voraussichtlich noch am Sonntag eine Sondersitzung. Wegen des iranischen Angriffs wurde in der Nacht zum Sonntag an verschiedenen Orten in Israel Raketenalarm ausgelöst. Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden Israels, am Toten Meer, im Großraum Jerusalem sowie im Norden des Landes. Hagari zufolge wurde ein Mädchen verletzt. Zudem sei eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt worden.

Nach Angaben des Weißen Hauses konnte Israel auch dank der Mithilfe des US-Militärs "nahezu alle anfliegenden Drohnen und Raketen abfangen". Nach einigen Stunden gab Israels Heimatschutz schließlich vorerst Entwarnung: Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es.

Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte die iranischen Angriffe auf Israel "mit aller Schärfe". "Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach Ankunft des Bundeskanzlers in China am Sonntag in dessen Namen. "In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen."

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