Nachfolger von Kim Jong Il:Nordkorea gelobt Kim Jong Un Gefolgschaft

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Treueschwüre "unter Blut und Tränen": Kim Jong Un, Sohn der verstorbenen Diktators, ist zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte ernannt worden. Die Staatszeitung berichtete, Nordkorea werde unter ihm die "Aufgabe der Militär-Zuerst-Revolution" vollenden.

Nordkorea hat dem Sohn des verstorbenen Staatschefs Kim Jong Il unter "Blut und Tränen" geschworene Gefolgschaft zugesichert. In der Staatspresse Rodong Sinmun hieß es am Samstag, das Land stehe hinter Kim Jong Un als "oberstem Kommandeur" - unter Schwüren, die in Blut und Tränen vor seinem Vater gemacht worden seien.

Nordkorea werde "die Aufgabe der Militär-Zuerst-Revolution unter Genosse Kim Jong Un als unseren obersten Befehlshaber und General vollenden", hieß es in einem Leitartikel der Rodong Sinmun. Mit diesem Aufruf will das Regime nach Meinung von Beobachtern nach innen und außen zeigen, dass der junge Nachfolger die Kontrolle über die mächtigen Streitkräfte des Landes habe und das Erbe seines Vaters als Oberbefehlshaber der Streitkräfte schon bald antreten könnte.

Nach dem Tod von Kim Jong Il steuert das kommunistisch regierte Land nun aber erstmals in seiner Geschichte auf eine Machtteilung zu. Kims politisch unerfahrener Sohn soll nicht als Autokrat, sondern gemeinsam mit seinem Onkel Jang Song Thaek und dem Militär herrschen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von einer Person mit engen Verbindungen zu den Regierungen Nordkoreas und Chinas erfahren hatte. Formell allerdings werde der von seinem Vater als Nachfolger aufgebaute junge Kim an der Spitze der Führungsriege stehen.

Riesige Fischladungen in Pjöngjang

Auch eine Woche nach dem Tod von Kim Jong Il strömten weiter zahlreiche Nordkoreaner zu den im ganzen Land eingerichteten Gedenkstätten. In der Hauptstadt Pjöngjang traf unterdessen ein unerwartetes Geschenk des verstorbenen Machthabers ein: riesige Fischladungen. Kim Jong Il habe diese aus Bedenken über die Fischversorgung der Hauptstadt am Tag vor seinem Tod angeordnet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA.

Die UN warnen immer wieder vor dem wachsenden Hungerproblem in Nordkorea. Ausländische und südkoreanische Aktivisten schickten derweil Ballonladungen mit hunderten Paaren Socken über die Grenze. Diese sollten ihren nordkoreanischen Nachbarn helfen, den eisigen Temperaturen zu trotzen, erklärten sie. Mit Ballons werden sonst gelegentlich Flugblätter der Aktivisten über die Grenze transportiert.

© dapd/dpa/Reuters/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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