- Israel kündigt aus "humanitären" Gründen für Donnerstag mehrstündige Waffenruhe an.
- UN-Koordinator schlägt auch Palästinensern Feuerpause vor.
- Durch israelische Raketen sterben am Strand von Gaza mehrere Kinder.
- Israel will den Vorfall untersuchen lassen.
Israel plant fünf Stunden Feuerpause
Israel hat für Donnerstag eine sechsstündige Feuerpause im Gazastreifen angekündigt. Wie das israelische Militär am Mittwochabend erklärte, soll es zwischen 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr bis 14.00 Uhr MESZ) aus "humanitären" Gründen keine Angriffe auf Ziele in dem Palästinensergebiet geben.
Zugleich erklärte das Militär: Sollten die radikalislamische Hamas "oder andere Terrororganisationen" dieses "humanitäre Fenster" ausnutzen, werde die Armee entsprechend darauf reagieren.
Die Feuerpause sei "im Interesse" aller Bewohner des Gazastreifens, sagte der UN-Koordinator für den Nahost-Friedensprozess, Robert Serry, laut seiner Sprecherin. So hätten sie etwa die Möglichkeit, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen oder sich Lebensmittel zu besorgen.
UN-Koordinator bittet Hamas ebenfalls um Waffenstillstand
Außerdem sagte Serry, er werde auch die Palästinenser bitten, die Feuerpause einzuhalten und in der Zeit keine Raketen auf Israel abzuschießen.
Die Hamas erklärte, sie werde über den Vorschlag nachdenken. Die Hamas sei über den Vorschlag der UNO informiert worden, sagte der Sprecher Sami Abu Suhri. Er werde nun "geprüft".
Acht palästinensische Kinder sterben durch israelische Rakete
Erst am Mittwoch waren im Gazastreifen durch israelische Angriffe mehr als 20 Palästinenser getötet worden, darunter mindestens vier Kinder. Dies teilte der palästinensische Rettungsdienst mit.
Augenzeugen berichteten, dass die Kinder am Strand von Gaza Fußball gespielt hatten, als das Geschoss einschlug. Die Kinder im Alter zwischen neun und elf Jahren hätten alle zur selben Familie gehört, hieß es.
Israel kündigt an, den Vorfall untersuchen zu lassen
Das israelische Militär hat unterdessen eine Untersuchung des Vorfalls angekündigt. Der Angriff werde "gewissenhaft" geprüft, erklärte die Armee. Der Vorfall sei "tragisch" und Israel habe nicht die Absicht, Zivilisten zu schaden, die von der radikalislamischen Hamas in den Konflikt mit hineingezogen würden, hieß es.
Nach ersten Erkenntnissen seien "Terroristen der Hamas" das eigentliche Ziel gewesen, erklärte das israelische Militär.
Auch die Hamas feuerte Dutzende Raketen Richtung Israel. Die meisten davon wurden vom Abwehrsystem "Eisenkuppel" abgefangen.