Wegen Beteiligung an einer Demonstration gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist der frühere Schachweltmeister Garry Kasparow festgenommen und zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt worden.
Der heutige Oppositionspolitiker war einer von Dutzenden Demonstranten, die bei der Kundgebung vom Samstag verhaftet wurden. Eine Woche vor der Parlamentswahl in Russland protestierten mehrere tausend Menschen in Moskau gegen die Politik des Präsidenten.
Eine Mitarbeiterin Kasparows sagte, der Oppositionspolitiker sei von Polizisten auf den Boden geworfen und geschlagen worden. Auch der Vorsitzende der National-Bolschewistischen Partei, Eduard Limonow, wurde festgenommen.
Nach dem "Marsch der Andersdenkenden" auf dem Sacharow-Prospekt versuchten etwa 150 Menschen, überwiegend jugendliche Anhänger Limonows, die Absperrungen zu durchbrechen und zum Sitz der Zentralen Wahlkommission zu ziehen.
Vor seiner Festnahme fordert Kasparow vor der Menge die "Beseitigung dieses Regimes, das unser Land mit Scham und Schande bedeckt hat". "Für das Putin-Regime ist unser Land nur eine Quelle der Bereicherung", sagte er.
Die Demonstranten riefen ihrerseits "Russland ohne Putin" und "Putin hau ab". Die Kundgebung war im Vorfeld von den Behörden erlaubt worden, ein ebenfalls geplanter Protestmarsch zum Sitz der Wahlkommission aber nicht.
Als sich trotzdem mehrere hundert Demonstranten auf den Weg zur Wahlkommission machten, schritt die Polizei ein. Neben Kasparow wurden mehrere Dutzend Demonstranten festgenommen.
Der Kundgebung hatten sich auch prominente Politiker angeschlossen, die sich in der Vergangenheit von Kasparows Oppositionsblock distanziert hatten.
Der langjährige unabhängige Parlamentsabgeordnete Wladimir Rischkow sagte, ihn habe das Gefühl der Empörung hergeführt. Rischkow darf bei der Parlamentswahl am 2. Dezember nach neuen Vorgaben nicht mehr antreten.