Myanmar:Versammlungsverbot ignoriert

In ganz Myanmar haben Hunderttausende Menschen am Dienstag das von der Militärjunta verhängte Versammlungsverbot ignoriert und sind gegen den Putsch vom 1. Februar auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Naypyidaw und in Mandalay ging die Polizei mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor, wie Medien aus Myanmar berichten. Um für eine Niederschlagung der Proteste in Rangun vorbereitet zu sein, haben private Hilfsorganisationen in der Nähe Rettungskräfte und Krankenwagen postiert, berichtet das Nachrichtenportal "Frontier Myanmar". Eine ehrenamtliche Sanitäterin zog eine Parallele zu der Niederschlagung des Studentenaufstands von 1988 gegen das damalige Militärregime, die sie als Kind miterlebte. "Damals waren wir isoliert", sagte sie dem Portal. "Aber die neue Generation ist weltoffen und kennt ihre Rechte." 1988 wurden rund 3000 Demonstranten von Armee und Polizei niedergeschossen.

© SZ vom 10.02.2021 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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