Mosambik:Erster Schritt zum Frieden

Ein Vertrag gibt dem Land Hoffnung.

Von Anna Reuß

Im Bürgerkrieg, der Mosambik 15 Jahre lang lähmte, standen sich die Regierungspartei Frelimo und die Oppositionspartei Renamo als Feinde gegenüber. Fast drei Jahrzehnte später haben beide Seiten - die ewige Regierungspartei und die Opposition - nun offiziell Frieden geschlossen.

Das Abkommen soll nicht nur das Ende der Gewalt besiegeln, sondern auch einen Schlussstrich unter die Zeit des Ein-Parteien-Staates ziehen. Die Zusage gewährleistet allerdings nicht, dass fortan wirklich Frieden herrscht in Mosambik. In beiden Parteien gibt es Hardliner, die mit dem Vertrag nicht einverstanden sind, besonders Renamo gilt als zersplittert.

Dabei sollten die politischen Eliten endlich die großen Probleme des Landes angehen. Im Norden terrorisieren Islamisten die Bevölkerung. Im Frühjahr begrub ein Tropensturm ganze Regionen unter Wasser und forderte enorme Ernteausfälle. Zusätzlich zur Gewalt, die in den vergangenen Jahren immer wieder ausgebrochen war, galt der Staat 2016 als bankrott. Die Regierung hatte geheime Kredite autorisiert. Zudem verhindert die Korruption, dass Mosambik vorankommt, trotz vielversprechender Kohle- und Gasvorkommen. Deshalb braucht Mosambik demokratische Institutionen und echte Gewaltenteilung. Der Friedensvertrag ist dorthin ein erster Schritt.

© SZ vom 08.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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