Mittelmeer:106 Menschen in Seenot gerettet

Die Besatzung des Rettungsschiffs Sea-Eye 4 hat am zweiten Weihnachtstag 106 Menschen vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet. Die Seenotfälle hätten sich in der maltesischen Such- und Rettungszone südlich von Lampedusa ereignet, teilte die Regensburger Hilfsorganisation Sea Eye, die das Schiff betreibt, am Mittwoch mit. Unter den geretteten Menschen seien auch 40 Minderjährige. Die Geflüchteten seien in zwei Booten unterwegs gewesen. Sie gaben an, in der Nacht zum Dienstag über Tunesien Richtung Europa geflohen zu sein, hieß es weiter. Sie stammen den Angaben zufolge aus Eritrea, Guinea, Kamerun, Mali, Gambia und dem Senegal. Die italienische Rettungsleitstelle habe der Sea-Eye 4 den italienischen Hafen in Brindisi zur Ausschiffung der geretteten Menschen zugewiesen. Mit der Ankunft in Brindisi werde nicht vor Freitag gerechnet. Im Hafen von Brindisi ende damit die 5. Mission von Sea Eye in diesem Jahr. Insgesamt seien im Jahr 2023 zusammen mit den Organisationen German Doctors und Refugee Rescue 504 Menschenleben in Seenot gerettet worden. Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Seit Beginn des Jahres 2023 kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bei der Überquerung mindestens 2.500 Menschen ums Leben oder sie werden vermisst. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher.

© SZ/epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: