Migration:Hunderte Migranten verlassen Idomeni - Tausende harren noch aus

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Regen, Schlamm, Kälte - wegen der widrigen Bedingungen haben gut 800 Flüchtlinge Das Aufnahmelager in Idomeni verlassen. Mehr als 12 500 harren dort jedoch weiter aus. (Foto: Zoltan Balogh)

Athen (dpa) - Rund 800 Flüchtlinge haben wegen der schlechten Bedingungen das Aufnahmelager in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze verlassen.

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Athen (dpa) - Rund 800 Flüchtlinge haben wegen der schlechten Bedingungen das Aufnahmelager in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze verlassen.

Etwa 600 Menschen, unter ihnen viele Familen, hatten bereits ihre Sachen gepackt. „In der Nacht (zum Freitag) reisten etwa 200 Menschen ab“, berichteten übereinstimmend Reporter vor Ort. Dennoch harrten am Morgen noch immer mehr als 12 500 Menschen in Idomeni aus.

Die Flüchtlinge und Migranten sitzen fest, weil die Balkanroute in Richtung Westeuropa geschlossen ist und nur noch Personen mit gültigen Reisedokumenten und Visa passieren dürfen. 

Die Regierung in Athen plant vorerst nicht, das Aufnahmelager in Idomeni gewaltsam zu räumen. Die Migranten werden in ihren Landessprachen informiert, dass die Westbalkanroute nun endgültig geschlossen ist. Den Menschen wird geraten, in organisierte Aufnahmelager südlich der Grenze sowie im Raum Athen zu fahren.

Die Sicherheitsbehörden rechnen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur damit, dass auf diese Weise eine große Zahl von Asylsuchenden freiwillig Idomeni verlassen werde. Sollte dann noch ein „harter Kern“ von Migranten bleiben, solle dieser ohne Gewaltanwendung aus Idomeni weggebracht werden. Wann das Aufnahmelager in Idomeni geräumt werde, wollte der Polizeioffizier nicht sagen.      

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR haben seit Jahresbeginn bis zum 9. März 137 056 Flüchtlinge und Migranten von der Türkei zu den griechischen Inseln übergesetzt. Zum Vergleich: In den ersten drei Monaten des Vorjahres waren nur 12 341 Migranten angekommen. 38 Prozent der Asylsuchenden sind Minderjährige und 22 Prozent Frauen, wie das UN-Hilfswerk weiter mitteilte. Demnach stammen 48 Prozent der Menschen aus Syrien, 26 Prozent aus Afghanistan und 17 Prozent aus dem Irak. 

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