Mali:13 Tote bei Helikopter-Crash

Lesezeit: 2 min

Während eines Kampfeinsatzes fallen französische Soldaten. In der Heimat entbrennt eine Debatte über den Einsatz. Präsident Macron betont: "Diese 13 Helden hatten nur ein einziges Ziel: uns zu schützen."

Von Nadia Pantel, Paris

Während eines Kampfeinsatzes in Mali sind 13 französische Soldaten ums Leben gekommen. Der Élysée-Palast teilte am Dienstag mit, dass die Soldaten bei einem Zusammenstoß zweier französischer Kampfhubschrauber starben. Der Unfall ereignete sich demnach am Montagabend. Frankreichs militärischer Führungsstab präzisierte am Dienstag, dass die beiden Hubschrauber in vollständiger Dunkelheit flogen und einer Gruppe Terroristen folgten, die auf Pick-ups und Motorrädern die Flucht ergriffen hatten.

Die verstorbenen Soldaten waren Teil der Militäroperation Barkhane, die Frankreich seit August 2014 in der Sahelzone durchführt. Ziel dieser Operation, an der etwa 4500 Soldaten beteiligt sind, ist die Bekämpfung islamistischer Terrororganisationen in Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad. Französische Soldaten sind seit 2013 in Mali stationiert, 38 französische Soldaten sind dort seitdem im Kampfeinsatz gefallen. Im Rahmen eines Einsatzes der Vereinten Nationen sind auch bis zu 1100 deutsche Soldaten in Mali stationiert, die nicht an Kampfeinsätzen beteiligt werden.

"Diese 13 Helden hatten nur ein einziges Ziel: uns zu schützen", sagte Präsident Macron

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach den Familien und Freunden der gefallenen Soldaten sein Beileid aus und sagte: "Diese 13 Helden hatten nur ein einziges Ziel: uns zu schützen." Die Verteidigungsministerin Françoise Parly sagte, der Kampf gegen den Terrorismus sei "ein Kampf ohne Atempause und ohne Gnade". Die gefallenen Soldaten seien für besonders schwierige Einsätze wie diesen gerüstet gewesen. Sie seien, so Macron, für Frankreich "im harten Kampf gegen den Terrorismus" gestorben. "Ich verbeuge mich vor dem Schmerz ihrer Lieben und Kameraden."

In Paris reagierten die Nationalversammlung und der Senat mit einer Schweigeminute. Unter den 13 gefallenen Soldaten war auch der Sohn des ehemaligen Ministers für Tourismus und jetzigen Senators Jean-Marie Bockel. In der Nationalversammlung gab die linke Partei La France Insoumise eine Stellungnahme ab, in der sie den französischen Einsatz in Mali kritisierte. "Es ist Zeit für eine ernsthafte und rationale Diskussion darüber, wie wir einen Weg heraus aus diesem Krieg finden können, dessen Sinn sich vieler unserer Mitbürger und auch der Bürger Malis nicht erschließt."

Der französische Generalstabschef betont, dass eine Befriedung der Sahelzone noch Jahre in Anspruch nehmen wird. Islamistische Terrorgruppen hatten in der Region trotz des internationalen Einsatzes an Boden gewonnen. Am 1. November hatten Mitglieder der terroristischen Miliz "Islamischer Staat in der größeren Sahara" die Militärbasis Indelimane angegriffen und 49 malische Soldaten getötet. Einen Tag später, am 2. November, wurde ein französischer Soldat von einem Sprengkörper getötet, die Miliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich.

© SZ vom 27.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: