Malaysia:Mordanklagen im Fall Kim

Die zwei Frauen, die mutmaßlich den Halbbruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un getötet haben, sind wegen Mordes angeklagt worden. Doch sie beteuern ihre Unschuld und behaupten, selber Opfer zu sein.

Die zwei Frauen, die mutmaßlich den Halbbruder von Nordkoreas Diktator Kim Jong-un, Kim Jong-nam, mit einem Nervengift getötet haben, sind am Mittwoch in Kuala Lumpur des Mordes angeklagt worden. Der 25-jährigen Indonesierin und der 29-jährigen Vietnamesin droht die Todesstrafe. Beide beteuern ihre Unschuld. Sie sollen ausgesagt haben, sie hätten geglaubt, an einem harmlosen Streich für eine Fernsehshow teilzunehmen. Mindestens eine von ihnen trug vor Gericht eine schusssichere Weste: Nordkoreanische Agenten haben in früheren Fällen gedungene Killer getötet, nachdem sie ihren Auftrag erfüllt hatten. Einer der acht Nordkoreaner, die beschuldigt werden, das Attentat organisiert zu haben, soll demnächst ebenfalls angeklagt werden. Der zweite Sekretär der nordkoreanischen Botschaft und ein Angestellter von Air Koryo, die ebenfalls verdächtigt werden, sollen sich in der Gesandtschaft verschanzt haben. Vier Beteiligte konnten sich noch am Tag der Tat nach Pjöngjang absetzen. Südkoreas Geheimdienst hat sie aufgrund der Aufnahmen von Sicherheitskameras identifiziert.

© SZ vom 02.03.2017 / nh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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